Land bietet „Notfall-Monitor“ an und rät zu Warn-Apps
Die Zeiten waren schon mal ruhiger und friedlicher. Es gibt seit einigen Jahren verstärkt Großwetterereignisse wie Stürme und Hochwasser, auch Dürreperioden sind keine Seltenheit mehr. Und dass im Zuge der internationalen Konflikte deutsche Institutionen auch Opfer von Cyber-Angriffen oder anderen Destabilisierungsaktionen etwa von Russland, China oder anderen Mächten werden können, scheint nicht mehr ausgeschlossen.
Nun hat Anke Pörksen, Staatssekretärin der Landesregierung und Regierungssprecherin, einen „Notfall-Monitor“ vorgestellt. Das ist eine Internetseite mit der Adresse www.niedersachsen.de/notfallmonitor. Wer diese Seite aufruft, bekommt zu aktuellen Situationen Tipps und Hinweise, außerdem sind dort Ratschläge aufgeschrieben, wie sich die Menschen auf Krisen- oder Notfall-Lagen vorbereiten können.
Michael Haase, Mitarbeiter der Staatskanzlei, weist aber ausdrücklich darauf hin, dass die Website nur eine unterstützende Funktion habe. Für die Bewältigung der Krisen sind in erster Linie die betroffenen Landkreise zuständig. Mit der neuen Initiative werde der Versuch unternommen, die unterschiedlichen Informationen von einem Dutzend verschiedener Warn-Funktionen (Wetterdienste, Kommune, Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Waldbrandwarnung) zu bündeln und zu verknüpfen. Wichtig sei es aber, dass möglichst jeder Bürger die Warn-App seines Kreises oder seiner kreisfreien Stadt auf dem Handy parat hat. Nur dann könne man aktuell zu besonderen Vorkommnissen in der eigenen Wohnumgebung die wichtigen Hinweise erhalten.
Zwar rät nun die Landesregierung, die bundesweite Warn-App namens „Nina“ zu nutzen – sie enthalte eine Funktion, die auch landesweit über die jeweilige Notsituation aufklärt. Es ist aber nicht so, dass die Warn-App in den niedersächsischen Kommunen einheitlich wäre. Nur die Kreise Stade, Rotenburg, Celle, Gifhorn, Wolfenbüttel, Hameln und Goslar nutzen sie, außerdem die Städte Braunschweig, Wolfsburg und Osnabrück. Die alternative Möglichkeit „Katwarn“ wird angeboten in der Region Hannover, in den Kreisen Göttingen und Osnabrück, in Ostfriesland, Friesland und der Wesermarsch, sowie in der Stadt Oldenburg. Alle anderen Kommune nutzen das System „Biwapp“.
Was geschieht, wenn es einen flächendeckenden Stromausfall gibt und wenn beispielsweise auch Handys, Radios und Computer nicht mehr funktionieren, erläuterte Lukas Czeszak vom Innenministerium: In diesen Fällen könne es Aushänge am Rathaus geben, ebenso sei vorgesehen, dass Fahrzeuge mit Lautsprechern ausgerüstet werden und die Bevölkerung über solche Durchsagen über aktuelle Situationen und notwendige Schritte informiert wird.
Pörksen begründet die neue Website der Landesregierung auch damit, dass viele Menschen Orientierung bräuchten für schwierige Situationen. So gebe es immer noch viele Leute, die nicht vor Beginn des Sturms die gefährdeten Teile im Garten befestigen oder zur Seite räumen, sondern während des Sturms. „Damit bringen sie sich dann in Gefahr“, betont Pörksen.
Die Seite zum „Notfall-Monitor“ hält dann auch Ratschläge bereit für die Vorsorge. So könne man eine aufgeladene Power-Bank im Keller haben, damit daran das Handy angeschlossen werden kann. Auch ein Vorrat an Getränken und Nahrung sei richtig und sinnvoll. Nach den Worten von Czeszak ist ein kluges Management des Vorrates aber sinnvoll. Das heiße, dass man die Lebensmittel Zug um Zug im Alltag verbraucht und sich dann neue Ware für die Erneuerung des Vorrats beschafft.
Dieser Artikel erschien am 06.11.2023 in der Ausgabe #191.
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