Mehr Umsatz, weniger Gewinn: Volkswagen hat im ersten Quartal 2025 deutlich weniger verdient. Der Konzernumsatz stieg zwar auf 77,6 Milliarden Euro, doch der Gewinn aus dem laufenden Geschäft schrumpfte von 4,6 auf 2,9 Milliarden Euro – ein Rückgang um 37 Prozent. Gemessen am Umsatz verdiente Volkswagen damit pro 100 Euro Verkaufserlös nur noch 3,70 Euro – ein ungewöhnlich niedriger Wert für ein Unternehmen dieser Größe. Der Konzern hatte sich eigentlich vorgenommen, zwischen 5,50 und 6,50 Euro herauszuholen.

Finanzchef Arno Antlitz sprach von „gemischten Ergebnissen“ und kündigte eine striktere Kostendisziplin an: „Gerade weil die weltweiten ökonomischen Rahmenbedingungen gegenwärtig so unsicher sind, müssen wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wir selbst beeinflussen können.“ Grund zur Hoffnung mache laut Konzern die Auftragslage in Westeuropa – dort habe sich der Bestelleingang für neue Fahrzeuge um 29 Prozent erhöht. Gleichzeitig belasteten hohe Fixkosten, ein ungünstiger Preis-Mix und Sondereffekte in Höhe von 1,1 Milliarden Euro das Ergebnis. Der zunehmende Anteil vollelektrischer Fahrzeuge wirkt sich negativ aus – sie verkaufen sich wieder besser, bringen aber bislang zu wenig Ertrag.
Besonders deutlich wird das im sogenannten Core-Geschäft mit Volkswagen Pkw, Skoda, Seat/Cupra und VW-Nutzfahrzeuge. Die Volumenmarken steuerten im ersten Quartal zwar mehr Umsatz bei, verdiente aber deutlich weniger: Der Gewinn sank von 2,1 auf 1,1 Milliarden Euro. In der Sport-Luxus-Gruppe mit Porsche, Bentley, Lamborghini und Bugatti fiel das operative Ergebnis von 1,2 auf 0,7 Milliarden Euro – unter anderem wegen der Entwicklung in China. Audi (Gruppe Progressive) konnte sich leicht verbessern, während die Softwaresparte Cariad mit einem operativen Verlust von 800 Millionen Euro weiter tief in der Verlustzone bleibt.

Regional ist das Bild ebenfalls durchwachsen: In Nordamerika sanken die Absatzzahlen leicht. Die vom US-Präsidenten angekündigten Strafzölle auf chinesische E-Komponenten könnten das Geschäft zusätzlich belasten – sie sind in der aktuellen Jahresprognose noch nicht berücksichtigt. Im Wettbewerb fällt Volkswagen weiter zurück: Toyota, BMW und Mercedes-Benz erzielen bei vergleichbarem oder geringerem Umsatz deutlich höhere Gewinne. Selbst Tesla liegt mit einer Marge von rund zwei Prozent nicht mehr weit entfernt. Für den VW-Konzern wird es damit zunehmend schwierig, den Umbau zur Elektromobilitätsgruppe aus eigener Kraft zu finanzieren