Christian Budde, Sprecher von Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies, hat einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) bestätigt, wonach im Ringen um den Schienenausbau zwischen Hamburg, Bremen und Hannover eine Entscheidung für den Bestandsausbau gefallen ist. „Das vereinte Ziel lautet, dass wir möglichst schnell zu mehr Schienenkapazität im Dreieck Hannover-Hamburg-Bremen kommen müssen“, kommentierte Budde das Einlenken von Verkehrs-Bundesstaatssekretär Michael Theurer (FDP).

Christian Budde (Mitte) muss in der Landespressekonferenz viele Fragen zum Schienenausbau zwischen Hannover und Hamburg beantworten. | Foto: Link

Der von der Deutschen Bahn und dem Bundesverkehrsministerium favorisierte Neubau einer Strecke entlang der A7 ist damit erst einmal vom Tisch. Niedersachsen sei aber zu einem neuen Dialogprozess für ein solches Ausbauvorhaben bereit. Der Teilausbau der Bestandsstrecke soll 2029 im Zuge einer Generalsanierung beginnen, die dafür um drei Jahre nach hinten verschoben wird. „Eine Schiene, die tatsächlich liegt und gebaut ist, stellt für uns einen wesentlichen Zeitgewinn dar“, sagte der Ministeriumssprecher über den Zeitplan.

Über eine Neubaustrecke sei zwar lange diskutiert worden. „Es wurde aber kein Meter Strecke gebaut.“ Die Herausforderung laute nun, möglichst viel von den Planungen für das optimierte Alpha-E plus umzusetzen, sagte Budde. Offen sei beispielsweise, ob und wie der Bau eines dritten Gleises zwischen Lüneburg und Uelzen realisiert werden kann.



Bahnexperte Christian Böttger von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin kritisierte den Kompromiss gegenüber der FAZ. „Ohne einen Neubau der Strecke wird es keinen Deutschlandtakt für den Norden geben“, sagte er. Aus Sicht des niedersächsischen Verkehrsministeriums sind diese Befürchtungen unbegründet. „Wir sind sehr optimistisch, dass der Deutschlandtakt auch mit einem optimierten Alpha-E umsetzbar sein wird“, sagte Budde.