Oliver Jakobi, Geschäftsführer von Ottobock, will die Pole-Position des weltgrößten Prothesenherstellers durch Investitionen in Wachstum und Digitalisierung weiter ausbauen. „Wir wachsen erfolgreich weiter – trotz Corona-Pandemie, Energiekrise, steigender Inflationsrate und eines instabilen wirtschaftlichen Umfelds. Das zeigt, dass unser Geschäftsmodell auch in einem herausfordernden Marktumfeld widerstandsfähig ist“, kommentiert der CEO die Geschäftszahlen für 2022. Ottobock steigerte den Umsatz auf 1,3 Milliarden Euro (plus 12,4 Prozent). Der Bruttogewinn stieg von 234 auf 238 Millionen Euro.

Für die positive Entwicklung macht Jakobi vor allem drei neue Produkte verantwortlich: das Hightech-Kniegelenk „Kenevo“, die computergesteuerten Beinorthese „C-Brace“ und den „Exopulse Mollii Suit“. Der Ganzkörper-Neurostimulationsanzug ist für Erwachsene und Kinder mit Multipler Sklerose (MS), Infantiler Cerebralparese (ICP), Schlaganfall oder anderen Störungen des Nervensystems geeignet und kann Spastiken sowie Schmerzen mithilfe von Elektroden reduzieren. Insgesamt wurden Ottobock im vergangenen Jahr mehr als 200 neue Patente erteilt, wodurch die Summe der aktiven Patente auf gut 2000 anstieg. Die F&E-Quote, also der Anteil der Forschungs- und Entwicklungskosten am Gesamtumsatz, lag 2022 bei 7,1 Prozent.

Für 2023 erwartet Jakobi erneut ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Große Hoffnungen setzt das Medizintechnik-Unternehmen aus Duderstadt in das Zukunftsfeld „Exoskelette“, das schneller als andere Sparten wächst. Das neueste Ottobock-Exoskelett „Backx“ ist speziell für Mitarbeiter in der Logistik gedacht. Es reduziert die Belastung des unteren Rückens beim Heben von Gegenständen und kann bis zu 15 Kilogramm der Last kompensieren.
