Miriam Staudte, Agrarministerin, dringt mit ihrem Weidemilch-Bündnis beim Lebensmittelhandel nicht durch. Rewe, Lidl, Aldi und Edeka halten nach wie vor an ihren Plänen fest, die fünfstufige Haltungsform-Kennzeichnung für Milchprodukte einzuführen – und Weidemilch dabei in die dritte Stufe einzugruppieren. Staudte hatte vor einigen Wochen gemeinsam mit Agrar- und Tierwohlverbänden gegen diese neue Kennzeichnungs-Systematik protestiert.

Verteidigen das Weideland (v.l.): Ottmar Ilchmann, Steffen Hinrichs, Miriam Staudte, Anne Hamester, Frank Kohlenberg. | Foto: Kleinwächter

Ihre Sorge ist, dass durch die Eingruppierung der Weidemilch in die dritte Stufe (Frischluftstall) Anreize genommen werden, die Tiere nach wie vor auf der Weide zu halten. Laut neuer Ordnung müssten zahlreiche Betriebe ihren Kühen einen neuen Lauf-Hof bauen, um auf der höherwertigen Stufe zu landen. „Die vier Handelsriesen Aldi, Lidl, Rewe und Edeka werden mit ihrer Marktmacht die Weidemilchbetriebe an die Wand drücken. Dies passiert hinter verschlossenen Türen – ohne Dialog mit den Beteiligten“, kritisiert Staudte.

„Mit Slogans wie ‚Wir lieben Lebensmittel‘ ist scheinbar nicht die Weidemilch gemeint. Wir wollen, dass mehr Tiere auf der Weide stehen, nicht weniger. Genau das wird aber passieren, wenn der Handel bei seiner Haltung bleibt.“