

Ich hätte nie gedacht, hier noch einmal her zu kommen.
Gisela Hampe
„Es war ein schöner Sommertag, als es passierte“, erinnert sich Gisela Hampe. „Wir trugen alle weiße Kittel bei der Arbeit. Direkt nach der Frühstückspause brachten zwei junge Polen eine Pulverkiste in die Halle. Sofort nach dem Abstellen sah ich die Stichflamme. Wir rannten alle hinaus und einen Abhang hinauf“, berichtet sie. Mit Verbrennungen zweiten und dritten Grades an Armen und Beinen kam sie ins Städtische Krankenhaus Hildesheim, wo sie vier Monate lang blieb. „Ich wollte Sport- und Handarbeitslehrerin werden, das war danach vorbei“, sagt sie. Stattdessen wurde sie Maschinenstickerin. Von den Verbrennungen ist ihre Haut heute noch vernarbt.
Ihre Erinnerungen beschäftigen die Seniorin zwar, aber zu Tränen gerührt ist sie beim Anblick der früheren Muna-Halle 5 nicht. „Das ist ja alles so lange her“, wiegelt sie ab. Energisch wird sie dagegen, wenn es um den Hintergrund des Unglücks geht: „Ich bin der Meinung, das war Sabotage“, sagt sie. „Es war fünf Tage nach dem Attentat auf Hitler, es ist direkt nach der Frühstückspause passiert, und es waren zwei junge Polen, die die Kiste brachten“, erläutert Hampe. Dann zuckt sie mit den Schultern. Bisher gehen alle Quellen von einem Unglück aus.
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