Die kriselnde Zulieferer-Sparte von Continental hat 2023 endlich wieder Gewinn gemacht, eine echte Trendwende zeichnet sich jedoch noch nicht ab. Finanzvorständin Katja Garcia Vila meldete zwar einen organischen Umsatzanstieg von 12,3 Prozent im wichtigsten Unternehmensbereich des Konzerns. „Damit lag unser Wachstum über der Entwicklung der globalen Automobilproduktion, denn diese ist 2023 nach letzten Schätzungen weltweit um knapp 10 Prozent auf mehr als 90 Millionen Einheiten gewachsen“, sagte Garcia Vila.

die vorläufige Conti-Geschäftsbilanz 2023 vor. | Foto: Continental AG
Die Gewinnmarge im Zulieferer-Bereich liegt mit 1,9 Prozent aber weit hinter den Ergebnissen der Reifensparte (13,5 Prozent) und Contitech (6,7 Prozent) zurück. Zudem droht der Unternehmensbereich im laufenden Geschäftsjahr wieder ins Minus zu rutschen, denn die Personalkosten werden allein hier voraussichtlich um weitere 250 Millionen Euro steigen – konzernweit sogar um den doppelten Betrag. Und aus dem globalen Automarkt ist keine Schützenhilfe zu erwarten. „Die weltweite Produktion von Autos und leichten Nutzfahrzeugen erwarten wir etwa auf dem Niveau des Vorjahres“, sagte die Finanzvorständin. In allen drei Unternehmensbereichen rechnet Garcia Vila in 2024 nur mit geringen Umsatzzuwächsen.

Den selbst gesteckten Zielen wird Continental erst ab 2025 entscheidend näherkommen, wenn das 400 Millionen Euro schwere Sparprogramm bei den Verwaltungsstrukturen der Automotive-Sparte wirkt. Darüber hinaus will der Konzern die F&E-Quote, also den Anteil der Forschungs- und Entwicklungskosten am Umsatz, von aktuell 11,8 auf 9 Prozent zurückfahren. „Um dies zu erreichen, werden wir Entwicklungseinheiten bündeln und besser auslasten. So werden wir Synergien in Arbeitsprozessen effizienter nutzen“, sagte Garcia Vila. „Die Künstliche Intelligenz wird im Bereich Softwareentwicklung für weitere Effizienzgewinne und Quantensprünge sorgen“, zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Nicolai Setzer optimistisch.
