21. Juli 2025 · 
MeldungVerkehr

Busbranche warnt vor Scheitern des Deutschlandtickets

Bröckelt das Deutschlandticket? Die Finanzierung stockt – und die private Busbranche stellt sich schon auf den geordneten Rückzug ein.

Immer noch nicht gesichert: Dem Deutschlandticket droht erneut das Aus. | Foto: MUNV/mit KI bearbeitet

Bei den niedersächsischen Busunternehmen wächst die Sorge, dass das Deutschlandticket ab 2026 nicht fortgeführt wird. Der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN), dem zahlreiche private Verkehrsunternehmen im Land angeschlossen sind, ruft die Betriebe dazu auf, sich auf ein mögliches Aus vorzubereiten. Viele von ihnen sichern im Auftrag der Landkreise den Linienverkehr ‑ oft als einziges öffentliches Angebot im ländlichen Raum.

Hintergrund ist ein Rundschreiben des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (BDO), in dem Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard und ihr Stellvertreter Kai Neumann schreiben: „Das Scheitern der ÖPNV-Flatrate ist ein realistisches Szenario.“ Man könne keinem Unternehmen empfehlen, ab Januar 2026 ohne gesicherte Finanzierung und verlässliche Vorgaben ins Risiko zu gehen. „Ohne Verlässlichkeit und Planungssicherheit können Unternehmen nicht wirtschaften“, heißt es weiter. Die Politik auf Landes- und Bundesebene müsse jetzt liefern. „So wie jetzt kann es nicht weitergehen.“

Die BDO-Spitze nennt sechs zentrale Punkte, die aus ihrer Sicht gegen eine Fortsetzung des Tickets sprechen: Die Finanzierung für 2026 ist ungeklärt, eine Tarifanordnung durch Bund oder Länder fehlt, die Ausgleichssystematik ist nicht entschieden, ein neuer Vertrag zur Einnahmenverteilung liegt nicht vor, eine zentrale Tarifstruktur gibt es nicht ‑ und auch bei der digitalen Erfassung der Ticketnutzung geht es nicht voran.

Christian Wilhelm Link
AutorChristian Wilhelm Link

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