TagesKolumne: Hörst du die Regenwürmer husten?
Zu den wirklich schönen Seiten des Journalistenberufs gehört es, dass man immer wieder etwas Neues entdecken, erleben und erlernen kann. Wer das nicht will oder wer meint, alles schon einmal gesehen zu haben, der sollte sich vielleicht einen anderen Job suchen. Ohne eine gute Portion (kindliche) Neugier wird’s anstrengend oder öde.
Eine wirklich tolle Gelegenheit, um immer wieder etwas Neues entdecken, erleben und erlernen zu können, sind die Anhörungen von Experten, die von Zeit zu Zeit in den Sitzungen der Landtagsausschüsse stattfinden. Ich bin ein großer Fan dieses Formats, trifft da doch unheimlich viel Fachwissen auf politische Positionierung.
„Hörst du die Regenwürmer husten (ahem-ahem)“
Besonders gern verfolge ich die Expertenanhörungen im Agrarausschuss. Dort lerne ich viel, was ich später immer wieder für meine Artikel nutzen kann – ohne dafür zuvor auch nur Gummistiefel angezogen haben zu müssen. Die Themen bringen es häufig mit sich, dass ich mich an den frühen Sachkundeunterricht erinnert fühle. Neues knüpft an altes Wissen an. Und so denke ich nicht selten an meine Grundschulzeit zurück – vermutlich die letzte Zeit, in der mir die Natur näher war als der Notizblock.
„Wenn sie durchs dunkle Erdreich ziehen“
In der jüngsten Sitzung des Agrarausschusses pflanzte mir ein Beratungsgegenstand nun einen Kindheits-Schlager ins Ohr, den ich seitdem nicht mehr loswerde. Ein Fachmann führte aus, welch wichtigen Beitrag die „Lumbricidae“ für die Landwirtschaft leisten, und sagte: „Für den Regenwurm ist es eine Katastrophe, wenn der Pflug kommt, aber fast egal, ob Glyphosat eingesetzt wird.“
„Wie sie sich winden, um zu verschwinden“
Ich freue mich, O-Ton und Ohrwurm heute mit Ihnen teilen zu dürfen. Das norddeutsche Sommerwetter lädt ja geradezu dazu ein, in eine Pfütze zu springen und einfach zu singen:
„Auf nimmer-nimmer-Wiedersehen?“
Im Rundblick berichten wir heute über:
- Zulagen: Die Landesregierung ist sich uneinig in der Frage, wie mit Leistungszulagen für Beamte umzugehen ist. Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter fordert Klarheit.
- Zugfahren: Verkehrsminister Olaf Lies hat eine Strategie für die Zukunft des Schienenpersonennahverkehrs in Niedersachsen vorgestellt.
- Zulassung: Brauchen die Bauern den Unkrautvernichter Glyphosat oder haben derartige Totalherbizide keine Zukunft?
- Zuwachs: Sozialminister Andreas Philippi darf sein Haus umstrukturieren und die „Referatsgruppe Z“ zur eigenen Abteilung aufwerten.
Bleiben Sie neugierig!
Ihr Niklas Kleinwächter
Karrieren, Krisen & Kontroversen
Meilensteine der niedersächsischen Landespolitik
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