8. Dez. 2023 · TagesKolumne

TagesKolumne: Boden der Tatsachen

Wir alle wissen, dass der Boden schlecht ist, auf dem keine Blumen gedeihen. Aber noch besser ist der Boden, auf dem ein ganzer Wald steht. Weil Waldboden eine ziemlich tolle Sache ist, wurde jener auch erst in dieser Woche offiziell zum „Boden des Jahres 2024“ gekürt. Das Zeremoniell muss gewaltig gewesen sein, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat sogar die Schirmherrschaft übernommen.

Waldboden. Guter Boden. | Quelle: Bildmontage/Fotos: M. Dworschak und G. Milbert, Geologischer Dienst NRW gesehen bei boden-des-jahres.de

Auch in Niedersachsen hat die Auszeichnung für Freudentänze gesorgt. Agrarministerin Miriam Staudte und Umweltminister Christian Meyer (beide Grüne) frohlockten angesichts der guten Nachrichten aus Berlin.

Forstministerin Staudte betonte das Bekannte:

„Waldböden sind das Fundament unserer Wälder und erfüllen eine Vielzahl wichtiger ökologischer Funktionen. Intakte Waldböden sind in unserer Region ein begrenztes und nur bedingt wiederherstellbares Gut.“

Und Klimaschutzminister Meyer wies auf Wichtiges hin:

„Der Waldboden ist nicht nur ein enormer Hort der Biodiversität, er erfüllt auch zwei essentielle Funktionen, die mit Blick auf den Klimawandel immer wichtiger und von entscheidender Bedeutung werden: Der Waldboden ist wichtige Wasserquelle und Kohlenstoffspeicher zugleich.“

Meyer sieht den Waldboden als würdigen Nachfolger des Ackerbodens, der im Jahr 2023 den Hut aufhatte. Nach unbestätigten Informationen des Politikjournals Rundblick ist die Enttäuschung in der Lobby der Innenausstatter unterdessen groß. Auch in diesem Jahr konnte erneut der Teppichboden das Rennen nicht machen.

Zudem wundert es nicht, dass Niedersachsens Bauminister Olaf Lies (SPD) in der Kabinetts-Pressekonferenz zur Novelle der niedersächsischen Bauordnung (wir berichteten) am Dienstag, dem offiziellen „Tag des Bodens“, lieber nichts zum schlechten Abschneiden des Dachbodens verlautbart hat.

Im Erdboden wäre ich am liebsten versunken, als mir mein Fauxpas in der gestrigen TagesKolumne (hier lesen Sie die korrigierte Fassung) ins Auge gefallen ist. In Brüssel war ich natürlich mit dem Agrarausschuss des niedersächsischen Landtags, nicht des niederländischen! Ich könnte das jetzt auf die Autokorrektur oder das belgische Sprachwirrwarr schieben. Aber die Klompen muss ich mir wohl selbst anziehen. Immerhin kann ich so nun noch einmal auf unsere neue Podcast-Folge verweisen:



Im Rundblick berichten wir heute außerdem über:

• Bangen in Berlin: Die Ampel-Koalition in Berlin steht unter Druck. Zerbricht das Bündnis am Haushalt und macht den Weg frei für eine Große Koalition?

• Ramdor im Podcast: Die CDU-Abgeordnete Sophie Ramdor berichtet im Politiknerds-Podcast von der Oppositionsarbeit im Landtag und Reformen in der Bildungspolitik, die der Lehrerin aus Braunschweig besonders wichtig sind. (Hier anhören)

• Schulterschluss beim Landvolk: Auf der Mitgliederversammlung des niedersächsischen Bauernverbands traten nicht nur Staudte und Meyer gemeinsam auf, sondern es sprach auch Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger.

Möge unsere Berichterstattung bei Ihnen auf fruchtbaren Boden fallen!

Ihr Niklas Kleinwächter

Dieser Artikel erschien am 8.12.2023 in Ausgabe #215.
Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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