Suche nach verseuchten Eiern führt zur Briefkastenfirma
Mit einer solchen Wendung hat Agrarminister Christian Meyer nicht gerechnet. Während der Skandal um die mit dem Insektizid Fipronil belasteten Hühnereier immer weitere Kreise zieht, ist das Ministerium bei der Überprüfung von niedersächsischen Legehennenbetrieben über einen Verdachtsfall gestolpert. Nur, dass es diesen Betrieb gar nicht gibt. „Wir haben die Adresse eines sechsten Betriebs bekommen, der das Unternehmen Chickfriend mit der Desinfizierung seines Hofes beauftragt hatte“, sagte Meyer. „Doch die Adresse war nur ein Briefkasten.“
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Ungeachtet dessen geht die Debatte um den Umgang mit den verseuchten Eiern weiter. Der Discounter Aldi kündigte am Freitag an, vorsorglich gar keine Eier mehr zu verkaufen. „Ich halte das für das falsche Signal“, sagte Meyer. Denn damit würden all jene Bauern bestraft, deren Eier tadellos wären. Es meldeten sich beim Ministerium aber immer mehr Landwirte, die sich für eine Überprüfung zur Verfügung stellten und angaben, Chickfriend nicht beauftragt zu haben. „In diesem Falle sind der Verbraucher und die Händler gefragt“, sagte Meyer. Sie sollten die Eier mit den Nummern der mit Fibronil belasteten Eierchargen abgleichen und im Fall einer Übereinstimmung wegwerfen. „Die Eier vom Lieferanten des Vertrauens können aber bedenkenlos gegessen werden.“Dieser Artikel erschien in Ausgabe #132.