Durch weniger Spielhallen gibt es nicht weniger Spieler, sie verteilen sich lediglich anders.
Kritisch sieht Basse, dass auch im neuen Entwurf Abstandsregelungen enthalten sind. Kommunen sollen in mehreren abgestuften Schritten unter anderem auch den Abstand zu Schulen oder zu Alkohol ausschenkenden Gaststätten prüfen. „Die Abstandsmessung halte ich nicht für ein geeignetes Kriterium“, so Basse. Der Abstand zu Schulen bringe nichts, weil Schüler aufgrund des Jugendschutzes ohnehin nicht in die Spielhalle kämen. Ausnahmen würden nicht geduldet. Es gebe keine Jugendverstöße in Spielhallen. Hinzu komme, dass die Abstandsregelungen katastrophale Auswirkungen für die Branche in Ballungsräumen haben könnten. So könnten Spielhallen geschlossen werden, die in der Nähe von Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen lägen. Zu einer solchen „Einrichtung“ könne auch zählen, wenn ein Kind irgendwo Nachhilfe bekomme. Gerade in dicht besiedelten Städten könnte es hier immer wieder zu Konflikten kommen, befürchtet Basse.
Die alleinige Reduzierung von Spielhallen im Land werde ohnehin nicht den gewünschten Effekt haben. „Durch weniger Spielhallen gibt es nicht weniger Spieler, sie verteilen sich lediglich anders.“ So sei durch die Schließungen vor zwei Jahren unter anderem ein Zuwachs zum Beispiel bei Spielbanken und Sportwettbüros zu beobachten, ein nicht geringer Teil gehe in den illegalen Markt, wie Basse sagt. Den oftmals schlechten Ruf habe die Spielhallen-Branche nicht verdient, macht er deutlich. Das Image sei teilweise auch durch die Gesetzgebung entstanden. Er findet es nicht gut, dass die Hallen die Fenster abkleben müssen. Dadurch entstehe erst der Eindruck eine „Spielhölle“. „Das ist eine Vorschrift, die wir nicht wollen. Wir wünschen uns mehr Transparenz, können das aber in den abgeklebten Läden kaum vermitteln.“