Olaf Lies, Wirtschaftsminister, und Klaus Kirchheim, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Niedersachsen-Metall, haben Mint-Lehrkräfte aus Nordhorn, Hildesheim, Delmenhorst und Oldenburg mit dem Bildungspreis 2022 ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung in Hannover betonte Lies, wie wichtig Experimente zum Anfassen, Wettbewerbe und Praxisprojekte gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern sind. „Das Spannende ist ja, dass man selber Teil der Lösungsfindung ist, dass man selber etwas probieren kann“, sagte der studierte Elektrotechniker in Erinnerung an seine eigene Schulzeit.

Zusammen mit dem früheren Bildungspreisträger Steffen Jauch von der Realschule Calberlah (Landkreis Gifhorn) war sich Lies auch einig, dass die außerschulischen Lernorte eine noch größere Rolle in Niedersachsen spielen müssen. Jauch berichtete von der Robotik-AG seiner Schule, die mithilfe des niedersächsischen „Masterplans Digitalisierung“ mit zwei Industrierobotern ausgestattet ist. „Da kommen die Schüler freiwillig nach dem Unterricht in die Schule“, berichtete der Realschullehrer und warb für eine Fortführung des landesweiten „Robonatives“-Förderprojekts. „Zwei Industrieroboter kosten 50.000 Euro. Für ein Industrieunternehmen ist das kein Problem, für eine Schule ist das eine Riesensumme“, sagte Jauch und drängte auch auf eine bessere Personalausstattung der Schulen. „Fahren Sie bei 80 Prozent Unterrichtsversorgung, die es an vielen Schulen gibt, mal einen Tag auf Fortbildung. Die Kollegen werden sich freuen“, meinte der Pädagoge.

Jauch warf außerdem die Frage auf, warum technisch begabte Schüler in ihrer Freizeit als Pizzaboten jobben müssen, wenn sie doch genauso gut auch als Assistenten in der Schule arbeiten könnten – ähnlich wie studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte an den Universitäten. „Die Idee finde ich klasse, die werde ich gleich Julia Willie Hamburg mitnehmen“, versprach Lies.