20. Nov. 2022 · 
Bildung

Schüler als Hiwis? Wirtschaftsminister Lies: "Die Idee finde ich klasse."

Olaf Lies, Wirtschaftsminister, und Klaus Kirchheim, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Niedersachsen-Metall, haben Mint-Lehrkräfte aus Nordhorn, Hildesheim, Delmenhorst und Oldenburg mit dem Bildungspreis 2022 ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung in Hannover betonte Lies, wie wichtig Experimente zum Anfassen, Wettbewerbe und Praxisprojekte gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern sind. „Das Spannende ist ja, dass man selber Teil der Lösungsfindung ist, dass man selber etwas probieren kann“, sagte der studierte Elektrotechniker in Erinnerung an seine eigene Schulzeit.

Im Schloss Herrenhausen wurde der Bildungspreis der Stiftung Niedersachsen-Metall verliehen. Auf der Bühne stehen Moderatorin Audrey-Lynn Struck (von links) mit Klaus Kirchheim, Tanja Augustin, Klaas Wiggers, Béatrice Gronau, Prof. Daniel Grieser, Bernhard Sturm, Jens Riedel und Olaf Lies. | Foto: Axel Herzig

Zusammen mit dem früheren Bildungspreisträger Steffen Jauch von der Realschule Calberlah (Landkreis Gifhorn) war sich Lies auch einig, dass die außerschulischen Lernorte eine noch größere Rolle in Niedersachsen spielen müssen. Jauch berichtete von der Robotik-AG seiner Schule, die mithilfe des niedersächsischen „Masterplans Digitalisierung“ mit zwei Industrierobotern ausgestattet ist. „Da kommen die Schüler freiwillig nach dem Unterricht in die Schule“, berichtete der Realschullehrer und warb für eine Fortführung des landesweiten „Robonatives“-Förderprojekts. „Zwei Industrieroboter kosten 50.000 Euro. Für ein Industrieunternehmen ist das kein Problem, für eine Schule ist das eine Riesensumme“, sagte Jauch und drängte auch auf eine bessere Personalausstattung der Schulen. „Fahren Sie bei 80 Prozent Unterrichtsversorgung, die es an vielen Schulen gibt, mal einen Tag auf Fortbildung. Die Kollegen werden sich freuen“, meinte der Pädagoge.

Moderatorin und Rundblick-Redakteurin Audrey-Lynn Struck (von links) spricht mit Olaf Lies, Olaf Brandes und Steffen Jauch über die berufliche Bildung in Niedersachsen. | Foto: Axel Herzig

Jauch warf außerdem die Frage auf, warum technisch begabte Schüler in ihrer Freizeit als Pizzaboten jobben müssen, wenn sie doch genauso gut auch als Assistenten in der Schule arbeiten könnten – ähnlich wie studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte an den Universitäten. „Die Idee finde ich klasse, die werde ich gleich Julia Willie Hamburg mitnehmen“, versprach Lies.

Dieser Artikel erschien am 21.11.2022 in Ausgabe #206.
Christian Wilhelm Link
AutorChristian Wilhelm Link

Artikel teilen

Teilen via Facebook
Teilen via LinkedIn
Teilen via X
Teilen via E-Mail
Alle aktuellen MeldungenAktuelle Beiträge
Halten sich viele Barbershops nicht an Recht und Gesetz? Die niedersächsische Landesregierung kann einen solchen Verdacht weder bestätigen noch entkräften.  | Foto: GettyImages/Oleksandr Hrytsiv
Mit dem Boom kam das Misstrauen: Barbershops unter Generalverdacht
5. Mai 2025 · Christian Wilhelm Link4min
Die neue Fregatte F 126 | Visualisierung: Bundeswehr/Damen Naval
Bundeswehr im Bauboom: Behörden sind vor allem in Nordniedersachsen gefordert
5. Mai 2025 · Klaus Wallbaum2min
Foto: Wallbaum
Treue-Check für Beamte mit AfD-Parteibuch? Behrens rät von neuem Radikalenerlass ab
5. Mai 2025 · Klaus Wallbaum3min