27. Aug. 2019 · 
Kolumne

Schnick-Schnack-Schnuck

Liebe Niedersachsen,seit 2014 gibt es den internationalen Schere-Stein-Papier-Tag und er fällt immer auf den 27. August. Es ist also nicht ganz ausgeschlossen, dass das, was Sie heute im Rundblick lesen, zunächst durch ein Spielchen ausgeknobelt wurde, wobei ich anmerken möchte, dass ich gegen den Kollegen Niklas Kleinwächter kräftig verloren habe (er: Schere, ich: Papier).

So, und jetzt zum Plan: Nachdem einer Forsa-Umfrage zufolge inzwischen ein Viertel der Bürger den „Unmut über Politiker und Parteien“ als Problem benennen und dieser Punkt nach „Klimaschutz“ und „Zuwanderung“ auf Platz 3 der für die Bürger nach oben offenen Problemskala landet, wird es Zeit für neue und schnellere Entscheidungsfindungen und -formen in der Politik. Was liegt da näher als das gute alte Schnick-Schnack-Schnuck?Beispiel: Bonuszahlungen im hannoverschen Rathaus. Statt die Boni mit der Gießkanne auszugießen, könnte die Personalabteilung mit den einzelnen Mitarbeitern doch um den Bonus spielen. Das macht Spaß und ist spannend.Beispiel Nord/LB: Während Sie noch glauben, dass bei den Wettbewerbshütern in Brüssel gerade die Köpfe rauchen ob der Zukunft der Norddeutschen Landesbank ist die Wahrheit viel einfacher. Das wird natürlich auch mit Schnick-Schnack-Schnuck entschieden.Karenzzeit für Minister: Nach dem Beinahe-Abflug von Umweltminister Olaf Lies zu einem Lobbyverband in die Bundeshauptstadt, dessen Chef-Posten nun am Ende aber an eine Grünen-Politikerin ging, haben (bitte später lachen) die Landtagsgrünen einen Gesetzentwurf zu Karenzzeiten für Minister erarbeitet. Für bis zu drei Jahre soll die Landesregierung die Möglichkeit haben, die Tätigkeit eines wechselwilligen Ministers zu untersagen. Drei Jahre sind lang. Das können die Grünen an ihrer Zeit in der Opposition ermessen. Es sind gerade erst 33 Monate, und es kommt ihnen jetzt schon vor wie drei Jahre – mindestens. Dabei ließe sich der Wechsel in die Lobby doch ganz einfach spielerisch entscheiden….[caption id="attachment_42867" align="alignnone" width="780"] Foto: Dizzle52, gremlin, MB.[/caption]Ihren Spaß an Schere-Stein-Papier-Entscheidungen hätte vermutlich Brigitte Sand, Chefin der dänischen Glücksspielaufsicht. Sie war in dieser Woche in Hannover und erklärte, wie Dänemark bereits vor Jahren seinen Glücksspielmarkt reguliert hat. Übrigens: Ihre Visitenkarte ist übrigens ein Spielchip, auf dem ihre Kontaktdaten stehen. Mehr zum Thema heute im Rundblick.[caption id="attachment_42826" align="alignnone" width="780"] Brigitte Sand und Jan Madsen von der dänischen Glücksspielbehörde beim Besuch in Hannover - Foto: MB.[/caption]Wie ich gestern herausgefunden habe, gibt es sogar eine „World Rock Paper Scissors Association“ mit Sitz in Kanada (WRPSA - Website hier). Ob ich mich dort vielleicht mal als Chef-Lobbyist bewerbe? Eine Karenzzeit für Rundblick-TagesKolumnisten gibt es bisher nicht. Warten Sie kurz: Schnick-Schnack-Schnuck.Ich wünsche Ihnen einen spielfreudigen MittwochMartin Brüning
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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