Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG, hat das Ergebnisverbesserungsprogramm des Stahlkonzerns „nachgeschärft“. Anstatt eines Vorsteuergewinns (EBT) von 150 bis 200 Millionen Euro peilt das Unternehmen für das Jahr 2026 nun einen Korridor von 200 bis 250 Millionen Euro an.

Im vergangenen Geschäftsjahr hatte die Salzgitter AG vor Steuern einen Gewinn von 238 Millionen Euro verzeichnet. „In früheren Jahren wäre das ein vorzeigbares Ergebnis gewesen. Aufgrund der hohen Investitionen reicht ein solches Ergebnis auf Dauer nicht aus, um unser Unternehmen zu transformieren. Unser Anspruch ist ein höherer – zumindest langfristig wollen wir uns in der Profitabilität weiterentwickeln“, sagte Groebler bei der Hauptversammlung in Wolfsburg. Für das laufende Geschäftsjahr gab der Salzgitter-CEO keine sehr positive Prognose ab. „Die Bedingungen für den Stahlmarkt sind alles andere als gut“, so Groebler.
Nach einem „durchwachsenen ersten Quartal“ sehe man immerhin eine „punktuelle Erholung“. Der Konzernchef verwies in diesem Zusammenhang auf das Projekt „Greener Tower“ von Siemens Gamesa, das für die Salzgitter AG einen Großauftrag für grünen Stahl zum Bau von Windkraftanlagen bedeutet. „Das Projekt kommt aber im nächsten Jahr erst in die Umsetzung.“ Ein zweiter neuer Großauftrag, der die Herstellung von Pipeline-Rohren durch die Mannesmann Großrohr GmbH für den belgischen Netzbetreiber Fluxys umfasst, werde ebenfalls erst 2025 in die Bilanz einfließen.
„Wir sehen, dass Märkte da sind und dass sie auch wieder anziehen, aber es ist kein flächendeckendes Phänomen, das wir im Stahlbereich sehen. Deswegen ist unser Anspruch, unsere eigene Effizienz weiter zu steigern, ganz klar da“, sagte Groebler. Investitionen, Sachkosten und Personalaufbau sollen auf den Prüfstand kommen. Für 2024 erwartet er einen Konzernumsatz von 10,5 Milliarden Euro und einen Vorsteuergewinn zwischen 100 und 175 Millionen Euro.