Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender von Continental, hat den von ihm angekündigten „kontrollierten Rückzug aus dem russischen Markt“ weitgehend abschlossen. Der hannoversche Automobilzulieferer und Reifenhersteller vermeldete gestern den Verkauf des Conti-Werks in der russischen Provinz Kaluga an die Holdinggesellschaft „S8 Capital“ mit Sitz in Moskau. Die „S8 Capital“ hatte zuvor bereits einen Standort des Technologiekonzerns Bosch und das Russland-Geschäft des Aufzugherstellers Otis übernommen. Hinter der Firma steckt der russische „Wettkönig“ Armen Sargsyan, der als Betreiber mehrerer Staatslotterien zu immensem Reichtum gekommen ist.

Das Continental-Werk im russischen Kaluga ist 2014 eröffnet worden. Keine zehn Jahre später wurde es verkauft. | Foto: Continental AG

Laut Continental ist die Übernahme der 1100 Beschäftigten im Kaufvertrag vereinbart worden. Über den Kaufpreis für das Werk, das vor zehn Jahren für 24 Millionen Euro gebaut wurde, wurde dagegen Stillschweigen vereinbart. Das Russland-Geschäft des Autozulieferers besteht jetzt nur noch aus einem Joint-Venture zur Tacho-Herstellung in der russischen Teilrepublik Tatarstan sowie aus einem Vertriebsbüro für Conti-Tech in Moskau mit zusammen etwa 40 Mitarbeitern. Beide Unternehmen sollen ebenfalls veräußert werden.