Prof. Hubert Meyer
Prof. Hubert Meyer, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages (NLT), beobachtet den geplanten Rückzug vieler Finanzbeamter, die bisher in den Gesundheitsämtern aushelfen, mit Sorge. „Wir können es uns nicht leisten, in den vor uns liegenden drei Wochen auf die Mitarbeiter zu verzichten. Meine Bitte ist daher: Viele der Finanzbeamten sollten bleiben, ein schlagartiger Weggang könnte fatale Folgen haben“, sagte er dem Politikjournal Rundblick. Die Landesverwaltung hatte 1400 Bedienstete für die Unterstützung des Gesundheitsdienstes gemeldet, Personal im Umfang von 451 Stellen wurde tatsächlich dafür genutzt – zum überwiegenden Teil Finanzbeamte, nämlich im Umfang von 288 Vollzeitstellen. Ende Januar nun will Finanzminister Reinhold Hilbers einen Großteil abziehen, da in der Steuerverwaltung die Steuerprüfungen anstehen und die Leute dort gebraucht werden. Darüber hatte der „Weser-Kurier“ berichtet. Nach Rundblick-Informationen ist es im Krisenstab wiederholt zu genervten Diskussionen gekommen, weil das Innenministerium nach weiteren Hilfskräften fragte, andere Ministerien – etwa für Wirtschaft – sich aber hartleibig gezeigt haben sollen. Alexander Götz vom Innenministerium bat gestern eindringlich, die anderen Ministerien sollten Mitarbeiter für die Amtshilfe bis zum Abend melden, da das Innenministerium sonst „ins Kurze Gras geraten“ könne. Die Kommunen hätten bisher 80 Prozent Präsenz-Kräfte und 20 Prozent Homeoffice-Kräfte angefordert. Da mittlerweile der Anteil von Homeoffice-Kräften allgemein steige, werden die Kreise und Städte nun vom Land gebeten, verstärkt auf die Unterstützung von Homeoffice-Kräften zu setzen.