Nitrat im Grundwasser: „Es ist 5 nach 12“
134 Euro im Jahr – so hoch könnte die jährliche Zusatzbelastung für eine vierköpfige Familie werden, wenn sich an den Nitratwerten im Grundwasser nicht grundsätzlich etwas ändert. Das hat zumindest das Umweltbundesamt ausgerechnet. Hintergrund sind steigende Kosten der Wasserwerke, die immer aufwendigere Verfahren brauchen, um das Trinkwasser zu reinigen. Düngegesetz und Düngerverordnung müssen deshalb konsequent umgesetzt werden und wir brauchen das neue Wassergesetz im Land“, sagt Niedersachsens Umweltminister Stephan Wenzel im Gespräch mit dem Rundblick.
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Es gehe aber auch darum, wie es in der Praxis umgesetzt werde. „Hier ist in der Vergangenheit zu wenig passiert, weil die Kammer nicht entsprechend hingeschaut hat und die Strafen oft aus der Portokasse finanziert werden konnten. Das wollen wir ändern“, sagte der Umweltminister am Rande des Parteitags der niedersächsischen Grünen in Wolfenbüttel.
„Es ist eher 5 nach 12 als 5 vor zwölf“, so Wenzel. Wichtig sei eine Stoffstrombilanz, die sicherstelle, dass in der Praxis weniger Nitrat auf die Äcker komme. „Wenn das nicht gelingt, droht Wasserversorgern, dass sie Zukunft Brunnen verlieren, Wasser zukaufen oder Wasser verschneiden müssen. Und das hat massive Auswirkungen auf die Kosten.“ (MB.)
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