1. Dez. 2015 · 
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Niedersachsen hat weiterhin die wenigsten Ausbildungsplätze pro Bewerber

(rb) Hannover/Gütersloh. Eine im Grunde stabile Lage in der dualen Ausbildung hat die Bertelsmann Stiftung in ihrem „Ländermonitor Berufliche Bildung“ dem Land Niedersachsen attestiert. Während die Zahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz seit 2007 um sechs Prozent (bundesweit 19 Prozent) auf 69 000 zurückgegangen sei, sei die der angebotenen Ausbildungsstellen mit jetzt 58 700 nahezu gleich geblieben (bundesweit minus 13 Prozent). Rechnerisch hat sich demnach die Chance junger Menschen auf einen Ausbildungsplatz verbessert. Dennoch bleibt Niedersachsen das Land mit den wenigsten Ausbildungsstellen pro Bewerber. Gleichzeitig stellt die Studie fest, dass es für Hauptschulabsolventen in Niedersachsen leichter geworden ist als vor zehn Jahren. Damals begannen 35 Prozent der Bewerber mit Hauptschulabschluss eine Ausbildung, 2013 waren es schon 45 Prozent. Bundesweit liegt die Quote jedoch bei 51 Prozent. Wer nicht erfolgreich ist bei der Ausbildungsplatzsuche, landet hierzulande in Maßnahmen des Übergangssystems. Auch Jugendliche ohne deutschen Pass haben in Niedersachsen schlechtere Ausbildungschancen als deutsche Bewerber (45 gegenüber 67 Prozent). Die besten Chancen haben demnach ausländische Jugendliche in Mecklenburg-Vorpommern mit 89 Prozent, die schlechtesten in Bremen mit 41 Prozent. Am schwersten haben es in Niedersachsen Hauptschulabsolventen mit 29 zu 46 Prozent. Allerdings: Je höher der Schulabschluss, desto geringer Einfluss der Nationalität auf die Erfolgsquote bei der Aufnahme einer Ausbildung, stellt die Bertelsmann Stiftung fest. Deutsche Bewerber mit Abitur oder Fachhochschulreife weisen mit 98 Prozent nur eine knapp höhere Quote auf als ihre ausländischen Mitbewerber mit 95 Prozent. Nach wie vor problematisch bleibt es für junge Menschen in Niedersachsen, den richtigen Betrieb für eine Ausbildung zu finden, und umgekehrt für die Betriebe, den richtigen „Azubi“ zu bekommen. Indiz dafür ist der steigende Anteil an vorzeitig gelösten Ausbildungsverträgen. Waren dies 2007 noch 20 Prozent, lag der Anteil 2013 bereits bei 26 Prozent (bundesweit 25 Prozent). Am häufigsten haben sich in Niedersachsen Azubis und Betriebe im Handwerk voneinander getrennt (32 Prozent), am seltensten im öffentlichen Dienst (vier Prozent).
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #222.
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