McAllister rechnet mit Rückzug der USA aus Europa
David McAllister (CDU), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Europäischen Parlament, erträgt die Wahlkampfreden von Donald Trump nicht mehr. „Der Mann redet so viel Blech, dass es sich gar nicht lohnt, sich damit auseinanderzusetzen“, sagte McAllister gestern vor mehreren hundert Schülern in der IGS Garbsen bei der Veranstaltung „EU on Tour“.
Zuvor hatte ein Schüler gefragt, was von Trumps Ankündigung zu halten sei, zahlungsunwillige Nato-Partner nicht vor Russland schützen zu wollen. McAllister machte allerdings deutlich, dass er auf jeden Fall mit einem Rückzug der USA aus Europa rechnet – egal, ob der „große Philosoph“ Donald Trump oder der Demokrat Joe Biden die Wahl gewinnt. „Ihr werdet merken, wie sich die Sicherheitslage rund um Europa schrittweise verschlechtern wird“, sagte der EU-Außenpolitiker zu den Schülern.
McAllisters Rezept dafür: „Wir müssen in Europa selbst sehr viel mehr für unsere Sicherheit und Verteidigung machen.“ Genauso schätzt auch der SPD-Europapolitiker Bernd Lange die Lage ein. „Wir müssen viel stärker unsere europäischen Interessen verteidigen und ausbauen – wirtschaftlich und militärisch“, sagte er. Zudem erklärte der Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament den Schülern, dass eine wirtschaftliche Isolation den Vereinigten Staaten weniger wehtun werde als Europa. Die EU habe im Außenhandel einen Offenheitsgrad von 40 Prozent, die USA von nur 13 Prozent.
Dieser Artikel erschien am 16.02.2024 in der Ausgabe #030.
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