Es sollte für die Lehrer deutlich werden, dass damit Probleme nicht nur auf die lange Bank dialogisiert werden sollen.
Wer sich die Liste mit fachlichen und organisatorischen Aufgaben für Oberstudienräte ansieht, dem ist klar, dass für diese Aufgaben Zeit erforderlich ist. Dabei ist es egal, ob Fachkonferenzen, Wettbewerbe oder die Schul-IT betreut werden. Dieser Aufwand sollte in einer Arbeitszeitverordnung entsprechend berücksichtigt werden. Es ist keine Besonderheit, dass es in solchen Fragen zu unterschiedlichen Einschätzungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern kommt. Es ist allerdings außergewöhnlich und misslich, wenn sich so eine Kontroverse über Jahre hinzieht.
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Es ist schön, dass sich SPD und CDU in Niedersachsen auf einen Schulfrieden geeinigt haben. Noch schöner wäre es allerdings, wenn dieser Schulfrieden zweieinhalb Wochen vor Weihnachten im bildungspolitischen Umfeld größere Kreise ziehen würde. Dann käme es im besten Fall gar nicht zu einer juristischen Auseinandersetzung und dem danach üblichen Gewürge, bis der Staat als Arbeitgeber Arbeitszeitverordnungskosmetik betreibt. Die Landesregierung würde es vorziehen, Meinungsverschiedenheiten nicht auf dem Klageweg, sondern einvernehmlich zu klären, hießt es gestern aus dem Kultusministerium. Dann wäre jetzt der neue Minister am Zug. Das bedeutet: die gemeinsame Dialogrunde sollte nicht nur möglichst zügig kommen. Es sollte für die Lehrer auch deutlich werden, dass damit Probleme nicht nur auf die lange Bank dialogisiert werden sollen. Frust im Klassenzimmer ist für alle schlecht: für Lehrer, Schüler und auch den Kultusminister.
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