Neue Kritik am Südschnellweg-Ausbau: Landesbehörde weist Einwände zurück
Heike Haltermann, Sprecherin der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, hat die jüngsten Bedenken der Stadt Hannover gegen den Ausbau des Südschnellwegs zurückgewiesen. „Das nun neu festgesetzte Überschwemmungsgebiet hat keinen Einfluss auf die Rechtswirkung des Beschlusses. Der Planfeststellungsbeschluss für das Vorhaben ist weiterhin wirksam und sofort vollziehbar“, sagt Haltermann. Hannovers Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel (Grüne) hatte in einem Brief an die Landesbehörde entsprechende Zweifel geäußert, nachdem das NLWKN für das Überschwemmungsgebiet der Leine die Pegelstände im Fall eines Jahrhunderthochwassers um mehrere Dezimeter nach oben korrigiert hatte.
Laut Haltermann hatte die Landesverkehrsbehörde sich bereits in der Planungsphase mit dem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz abgestimmt und für das Bauvorhaben „konservative Ansätze“ im Fall eines Jahrhunderthochwassers entwickelt. „Daher werden die Brücken in der Leinemasch auch höher als bisher (bezogen hier auf die Unterkante) gebaut und umfangreich Retentionsräume geschaffen, wo sich das Hochwasser ausbreiten kann.“ Dem CDU-Landtagsfraktionsvorsitzenden Dirk Toepffer steht indes der Dauerstreit um den Südschnellweg-Ausbau schon bis Oberkante Unterlippe. „Seit Wochen erlebt die Landeshauptstadt ein leicht zu durchschauendes Wahlkampfspektakel um den Südschnellweg“, ärgert er sich und wirft der SPD vor, das Projekt mit allen Mitteln stoppen zu wollen. Erst habe Regionspräsident Steffen Krach das Vorhaben torpediert, dann Umweltminister Olaf Lies.
Landespolitiker greifen Planungen an – und irritieren damit die Straßenbaubehörde
Regionspräsident Krach fordert Runden Tisch zum Südschnellweg-Ausbau
Immer nur Ärger mit dem Südschnellweg? Megaprojekt sorgt schon vor Baustart für Streit
Dieser Artikel erschien am 29.09.2022 in der Ausgabe #171.
Karrieren, Krisen & Kontroversen
Meilensteine der niedersächsischen Landespolitik
Jetzt vorbestellen