27. Jan. 2020 · 
Landwirtschaft

Landespolitik kritisiert Edeka-Werbekampagne

Miriam Staudte, Agrarpolitikerin der Grünen im Landtag, zeigt Verständnis für den Protest von rund 250 Landwirten gegen eine Werbekampagne des Lebensmittelhändlers Edeka. Auf einem Werbeplakat von Edeka Minden ist neben dem Komiker Otto Waalkes der Spruch abgedruckt: „Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten.“ Gemeint war die Gemeinde Essen im Landkreis Cloppenburg und nicht die Nahrung, doch an der Wirkung ändert das nichts. Noch am Sonntagabend hatten deshalb rund 250 Landwirte die Zufahrt zum Edeka-Zentrallager nach Wiefelstede-Neuenkruge (Kreis Ammerland) mit ihren Traktoren versperrt. Staudte richtet ihre Kritik allerdings auch gegen den Landvolk-Präsidenten Albert Schulte to Brinke. Dieser torpediere das Ziel der protestierenden Bauern, „indem er sich in den letzten Tagen wiederholt gegen höhere Preise ausgesprochen hat. Er schielt auf den Weltmarkt, auf dem deutsche Produkte, nur wenn sie billig sind, konkurrieren können“, erklärte Staudte.

Auch GroKo schließt sich Kritik an Edeka an

Auch CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer hat gestern die Edeka-Kampagne kritisiert. „Die Kampagne von Edeka ist beschämend und zeigt, dass der Konzern es nicht verstanden hat. Wer im Jahre 2020 bei Lebensmitteln den niedrigsten oder ‚supergeilsten‘ Preis fordert, sollte nicht mit der Botschaft ‚wir lieben Lebensmittel‘ werben“, erklärte er. https://twitter.com/DirkToepffer/status/1221730239136571393 „Es steht außer Frage, dass gute Lebensmittel ihren Preis haben. Aber der richtige Preis ist definitiv nicht der niedrigste, sondern jener Preis, der im Gleichgewicht und Einklang zwischen Verbraucher und Erzeuger steht“, sagte SPD-Fraktionschefin Johanne Modder und forderte eine Entschuldigung des Edeka-Konzerns.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #017.
Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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