Kabinett billigt die „Meisterprämie“ – und hofft auf den Bundestag
Wer im Handwerk einen Meistertitel erwirbt, soll künftig bis zu 4000 Euro als Prämie vom Land bekommen können. Das entspreche etwa einem Drittel der Kosten, erklärte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) gestern nach der Sitzung des Kabinetts zu diesem Thema. Da die Meister sich nach erfolgreicher Prüfung jetzt schon einen Teil der Kosten erstatten lassen können, komme man mit der Prämie fast schon zur gebührenfreien Meisterausbildung, lobte Hildegard Sander von den Handwerkskammern Niedersachsens. Eine Handwerk-Meisterausbildung kostet im Schnitt 12.000 Euro, während der Meistertitel bei den IHK-Berufen rund 5000 Euro kostet. Aus der IHK seien Wünsche geäußert worden, auch eine Meisterprämie von maximal 1500 Euro einzuführen, berichtete Althusmann. Allerdings zögert das Kabinett hier noch, denn man hofft auf eine Änderung der Bundesregeln für die Fortbildung zum Berufsaufstieg mit dem Ziel, Meisterausbildungen kostenfrei zu gestalten. Die Große Koalition in Berlin hat diese Reform versprochen, allerdings mit einem „Prüfauftrag“ versehen. Althusmann meint aber, eine Mehrheit der Bundesländer werbe für ein solches Konzept. Mit der neuen Landesregelung für Handwerksmeister, die vorläufig gelten soll und auf einen einmütigen Landtagsbeschluss schon von 2017 zurückgeht, stellt Niedersachsen zunächst 13,3 Millionen Euro für dieses und das nächste Jahr im Landesetat bereit. 2016 hatte es in Niedersachsen 2100 Meisterprüfungen im Handwerk gegeben.
Lesen Sie auch: Meisterprämie sorgt für Unmut bei Industrie- und HandelskammerDieser Artikel erschien in Ausgabe #87.