Internetbörse soll ehrenamtliche Flüchtlingshilfe besser koordinieren
(rb) Hannover. Ein digitales Schwarzes Brett steht ab sofort zur besseren Koordination der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe in Niedersachsen zur Verfügung. Sozialministerin Cornelia Rundt hat am Montag in Hannover die „FreiwilligenBörse“ im Internet freigeschaltet. Unter der Adresse www. freiwilligenserver.de stellt das Land ein Onlineportal für Hilfsorganisationen, Verbände und Vereine sowie Erstaufnahmeeinrichtungen, Kommunen und Notunterkünfte zur Verfügung, die dort tagesaktuell annoncieren können, wo sie welche Hilfe benötigen. Ehrenamtliche Helfer/innen oder Unternehmen könnten dann sofort sehen, wo in ihrer Nähe Sachspenden oder Dienstleistungen gesucht würden, betonte Rundt, die mittlerweile von bis zu 100 000 Menschen ausgeht, die bis Ende des Jahres in Niedersachsen Schutz suchen werden. Zudem seien in dem Internetportal vielfältige Informationen zum freiwilligen Engagement wie etwa zur Ehrenamtskarte oder zu Rechts- und Versicherungsfragen sowie alle wichtigen Kontakte zu den Freiwilligenagenturen, zu kommunalen Ansprechpartner/innen sowie zu den Koordinierungsstellen Migration und Teilhabe hinterlegt. Die Ministerin lobte erneut das überwältigende Engagement der Bürger/innen des Landes, die in Notunterkünften mit anpackten oder in ihrer Freizeit Flüchtlingen die ersten deutschen Worte und Sätze beibrächten. Die unverzichtbare Arbeit der Freiwilligen beweise, dass das von dieser Landesregierung initiierte Leitbild der Willkommenskultur tatsächlich gelebt werde. Die große Hilfsbereitschaft werde sich auch langfristig auszahlen, „denn viele der Menschen, die jetzt zu uns kommen, werden bei uns bleiben und sich stets daran erinnern, wie sie hier aufgenommen wurden“, meinte Rundt. Der Landesgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Dr. Ralf Selbach, begrüßte die Internetbörse. Zugleich wies er erneut darauf hin, dass das Engagement der 3500 Ehrenamtlichen und der zusätzlichen 1500 „ungebundenen Helfer“, die in den zwölf vom DRK in Niedersachsen betriebenen Notunterkünften mit derzeit 7000 und künftig 12 000 Plätzen im Einsatz seien, ohne großzügige Freistellungen der jeweiligen Arbeitgeber nicht möglich wäre. Nach Angaben von Mina Amiry, Koordinatorin der Integrationslotsen im Landkreis Cloppenburg, werden auf dem Land derzeit insbesondere Fahrdienste sowie Sprachmittler für diverse persische und arabische Sprachen gesucht. Zudem regte sie an, die Vielzahl an Formularen, mit denen die Flüchtlinge konfrontiert würden, mehrsprachig zu verfassen. Auch dabei könnten viele Migranten helfen, die wie sie schon länger in Niedersachsen lebten, meinte Amiry.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #187.