
Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IGBCE, drängt auf einen Energiegipfel auf Spitzenebene, um sich auf Mängellagen im Herbst vorzubereiten. „Die Verunsicherung unserer Kollegen ist mit Händen zu greifen“, sagt er zu einer aktuellen Umfrage unter 1700 Gewerkschaftsmitgliedern. Die Befragten arbeiten etwa in den Bereichen Papier, Glas, Chemie/Pharma, Kunststoff, Kautschuk und Keramik. 27 Prozent der Befragten gehen im Fall eines plötzlichen Gasstopps von einer Betriebsschließung aus.

80 Prozent halten das Szenario für realistisch, dass ein sofortiges Gasembargo komplette industrielle Produktionsketten zusammenbrechen lassen und sich negativ auf die Versorgungslage auswirken würde. 57 Prozent der Befragten haben große oder sehr große Sorgen, dass die aktuelle Situation zu Jobverlusten in der Industrie allgemein führen wird. Vassiliadis warnt davor, dass die Stilllegung von Chemiestandorte schlimmere Folgen hätte als ein Lockdown bei Wellnesstempeln.