30. März 2016 · 
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Grüne verlangen bundeseinheitliches Wolfsmanagement

(rb) Hannover. Die Naturschutzpolitiker/innen in den Grünen-Landtagsfraktionen fordern bundeseinheitliche Regelungen für den Umgang mit dem Wolf. In einem gemeinsamen Positionspapier, das von den naturschutzpolitischen Sprecher/innen der Grünen aus 13 Landtagsfraktionen – lediglich Hessen, das Saarland und Hamburg sind nicht dabei – sowie der Bundestagsfraktion unterzeichnet ist, werden die Bundesregierung sowie das zuständige Bundesamt für Naturschutz aufgefordert, ein „Fachkonzept für ein Wolfsmanagement in Deutschland“ vorzulegen bzw. das vorhandene Konzept aus dem Jahr 2007 gründlich zu überarbeiten. Zu einem einheitlichen Vorgehen in den Bundesländern gehören danach u.a. aktualisierte Hinweise zur Populationsdynamik, zum Herdenschutz sowie zu Wolfsbegegnungen. Begründet wird der Vorstoß damit, dass das Wolfsmonitoring und der Umgang mit auffälligen Wölfen in vielen Ländern, in denen der Wolf inzwischen heimisch geworden sei, völlig unterschiedlich gehandhabt würden. Für die Akzeptanz des Wildtieres sei eine „gute Zusammenarbeit von Schaf- und anderen Tierhaltern mit verbindlichem Naturschutz und Behörden“ notwendig. Als weitere Punkte, die einer juristischen Klarstellung bzw. Regelung bedürften, werden Entschädigungen für Nutztierhalter bei Rissen von Herdentieren durch Wölfe genannt sowie versicherungsrechtliche Fragen in Fällen, in denen Schafe oder andere Weidetiere aus eingezäunten Bereichen von Wölfen auf die Verkehrswege getrieben werden. Die Grünen fordern, dass der Wolf dem Naturschutzrecht und nicht – wie etwa in Sachsen – dem Jagdrecht unterliegt. Dauerhafte Unterstützung des nationalen Kompetenzzentrums Wolf in der Zuständigkeit des Bundesamtes für Naturschutz wird ebenso verlangt wie ein professionelles Monitoring der Entwicklung der Wolfsbestände in den Bundesländern. Hans-Joachim Janssen, naturschutzpolitischer Sprecher der Landtagsgrünen in Niedersachsen, sieht das Land beim Umgang mit dem Wolf auf einem guten Weg. „Reißt ein Wolf beispielsweise ein Schaf, wird der Tierhalter entschädigt. In Niedersachsen ist das längst geregelt“, sagte Janssen am Dienstag. Dass sich die Lage hierzulande nicht ganz so einfach darstellt, wird ihm der eine oder andere Herdenhalter bestätigen können. Auch mit der Akzeptanz in der Bevölkerung ist es – je nach persönlicher Erfahrung – unterschiedlich gut bestellt. Aber dieses Thema findet sich nur ansatzweise in dem Positionspapier wieder als letzter Punkt mit der Forderung nach bundesweiter Aufklärung über die Lebens- und Verhaltensweisen von Wölfen.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #61.
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