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Das Land setzt allerdings weiter auf die vorrangige Tätigkeit der privaten Kommunikationskonzerne. Diese haben sich bundesweit verpflichtet, bis zum nächsten Jahr 98 Prozent und bis 2020 dann 99 Prozent aller deutschen Haushalte mit leistungsfähigem Internet zu versorgen. Der niedersächsische Masterplan geht darüber hinaus, er will nicht nur die Haushalte, sondern alle Flächen in Niedersachsen – also auch die abgelegenen Dörfer – einbeziehen. Außerdem herrschen Zweifel, ob die von den Unternehmen verkündeten Ausbauziele tatsächlich wirken, da Bürger rund 3500 Funklöcher gemeldet hatten. „Wir werden jetzt Kreis für Kreis und Stadt für Stadt überprüfen, wie es dort mit der Versorgung steht“, kündigte Althusmann an. Mit den Telekommunikationsunternehmen werde es ein „hartes Ringen“ um den Anschluss der restlichen Gebiete geben. Er hoffe nicht, dass die Unternehmen auf Zeit spielen, da das Land für den Notfall die eigene Finanzierung der übriggebliebenen weißen Flecken versprochen hat. Laut Vereinbarung mit dem Bund sind die Unternehmen nur zu einer 98-prozentigen Versorgung der Haushalte gezwungen. Die bisherigen Resultate der alten Breitband-Initiativen sind teilweise ernüchternd. So sind erst 263 der 2066 Gewerbegebiete mit Gigabit-Anschluss versehen, erst 317 der 2748 Schulen, erst 48 der 165 Krankenhäuser. Die komplette Versorgung ist aber Voraussetzung etwa für den Tablet- und Smartphone-Einsatz im Unterricht oder für die Telemedizin. Was die 100 Digitalprofessuren angeht, erklärte Weil, zwischen Wissenschafts- und Finanzministerium werde derzeit über eine kurzfristige Lösung verhandelt.