13. Sept. 2017 · 
Bildung

FDP will zügig Gespräche über die Arbeitszeit der Lehrer

Noch vor Weihnachten will die FDP, falls sie in Regierungsverantwortung gerät, Gespräche mit den Lehrerverbänden über eine Neuregelung der Lehrer-Arbeitszeit starten. „Bis Ostern 2018 können wir dann zu einer Entscheidung kommen“, sagte der FDP-Bildungsexperte Björn Försterling. Gutachten besagen, dass zumindest Gymnasial- und Grundschullehrer weit über ihre gesetzliche Verpflichtung hinaus arbeiten. Den Bedarf an neuen Arbeitszeitanalysen sieht Försterling nicht – er widerspricht damit einer Einschätzung, die CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann abgegeben hatte. Försterling sprach von einer Entlastung der Oberstufenlehrer und der Schulleiter. https://twitter.com/Rundblick_NDS/status/907989116775800833 Die FDP will, dass die „Förderschule Lernen“ von August 2018 an wieder behinderte Schüler aufnehmen kann, dass diese also nicht verpflichtend in allgemeinbildende Schulen integriert werden – aber nur ab Klasse 1 und Klasse 5. „Wir wollen weg von der rücksichtslosen Umsetzung der Inklusion“, sagt FDP-Spitzenkandidat Stefan Birkner. Ein „Moratorium“ für die Inklusion, wie von der CDU angeregt, stößt bei der FDP nicht auf Gegenliebe, eine Fortsetzung des bisherigen Kurses, wie von Rot-Grün angepeilt, noch viel weniger.
Wir wollen weg von der rücksichtslosen Umsetzung der Inklusion - Stefan Birkner
Die FDP wirbt außerdem für eine „Unterrichtsgarantie“. Gemeint ist, dass zu der einen Million Schulstunden Kernunterricht je Woche noch 40.000 Reservestunden hinzukommen sollen. Diese sollen frei werden für den Unterricht, indem nicht mehr Lehrer die Nachmittagsbetreuung der Kinder in Ganztagsschulen leisten sollen – sondern Kräfte aus Vereinen und Verbänden, die von den Schulen engagiert werden können. Dabei legt die FDP eine Schätzung für den Unterrichtsausfall wegen Krankheit der Lehrer oder Fortbildung zugrunde. Überlegungen der CDU, die Anrechnungsstunden der Lehrer für bestimmte Tätigkeiten zu kürzen, teilt die FDP nicht. Sie ist eher dafür, die Altersermäßigungen für ältere Lehrer zu verstärken – das könne ein Weg sein, die Lehrer von dem verbreiteten Wunsch nach Vorruhestand abzubringen.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #160.
Klaus Wallbaum
AutorKlaus Wallbaum

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