Christopher Emden, AfD-Landtagsabgeordneter von 2017 bis 2022, ist in seinen Richterberuf zurückgekehrt und arbeitet offenbar seit Dezember 2023 im Amtsgericht Westerstede (Kreis Ammerland). Dort ist er laut Geschäftsverteilungsplan für Bußgeldsachen und Strafverfahren gegen Jugendliche und Heranwachsende zuständig, er ist Beisitzer im Schöffengericht und für bestimmte Maßnahmen bei psychisch Kranken eingeteilt – etwa Entscheidungen darüber, dass jemand fixiert werden muss oder seine Freizügigkeit für bestimmte Zeit einbüßt.

Emden hatte kurz vor der Landtagswahl im Oktober 2022 die AfD verlassen und öffentlich über einen dortigen „Rechtsruck“ geklagt. Seine Hinweise auf angebliche kriminelle Zustände bei der Aufstellung der AfD-Landesliste für die Landtagswahl beschäftigen jetzt noch den Staatsgerichtshof bei diversen Beschwerden über die Wahl. Wie das Justizministerium auf Anfrage des Politikjournals Rundblick mitteilt, hatte Emden bis Ende November 2023 Urlaub ohne Dienstbezüge beantragt, danach habe ihn das Justizministerium wieder als „Richter auf Probe“ übernehmen müssen.