Susanna Zapreva peilt in ihrem letzten Jahr als Vorstandsvorsitzende von Enercity (der Stadtwerke Hannover) einen neuen Rekordumsatz „um die neun Milliarden Euro“ (2022: 8,1 Milliarden Euro) und einen Gewinn von 400 Millionen Euro an. „Wir werden wieder ein sehr, sehr gutes wirtschaftliches Jahr sehen und zum siebten Mal in Folge den Umsatz steigern“, sagte Zapreva bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz des hannoverschen Energieunternehmens.

Schon jetzt liegt Enercity klar über dem Vorjahresergebnis, obwohl die Absatzmengen bei Strom und Gas weiterhin rückläufig sind. Wachstumstreiber sind laut der Konzernchefin vor allem die sich stark entwickelnden Geschäftsfelder Photovoltaik, Wärmepumpen und Elektroladesäulen. Die Preise für Strom und Gas hatte Enercity zum 1. Oktober 2022 erhöht und bislang nicht wieder gesenkt, obwohl die Einkaufspreise inzwischen wieder fast 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen.
Finanzvorstand Marc Hansmann verwies auf eine weiterhin äußerst volatile Preisentwicklung. Zum Rekordquartalsgewinn von 153,6 Millionen Euro vor Steuern und Abgaben (EBIT) sagte der CFO: „Da waren wir noch nie. Das Geld brauchen wir aber auch, damit wir die enormen Investitionen, die wir uns vorgenommen haben, auch finanzieren können.“ In den kommenden sieben Jahren will Enercity rund acht Milliarden Euro in die Energie- und Wärmewende investieren, im ersten Halbjahr 2023 waren es bereits knapp 600 Millionen Euro.
Ziel des Unternehmens ist es, die Produktion von Ökostrom bis 2030 von ein auf vier Gigawatt zu steigern. Das entspräche einem Jahresertrag von 14 Terawattstunden, womit etwa vier Millionen Haushalte versorgt werden können. 2035 soll die Stromproduktion von Enercity klimaneutral sein. Bei der Dekarbonisierung der Heizwärme ist das Unternehmen von der Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff abhängig, mit dem das Kraftwerk in Hannover-Linden („Die drei warmen Brüder“) zukünftig betrieben werden soll.
