Dirk Bettels (55), Bauunternehmer aus Hildesheim und Ortsbürgermeister von Hildesheim-Stadtmitte, will für die CDU als Oberbürgermeisterkandidat für die voraussichtliche Wahl im September 2021 antreten. Sein CDU-Ortsverband hat ihn nominiert, nachdem die Partei im vergangenen November entschieden hatte, sich auf die Suche nach einem eigenen Kandidaten für das OB-Amt zu begeben. Dieser Schritt war für einige Beobachter durchaus überraschend, denn der seit 2013 amtierende Oberbürgermeister Ingo Meyer (parteilos) gilt durchaus als bürgerlich, auch wenn er bei der damaligen Wahl von einem Bündnis aus CDU, SPD und Grünen getragen worden war. In der Hildesheimer CDU entstand der Wunsch, möglichst mit einem Bewerber anzutreten, der auch Mitglied der Partei ist. Ob dies dann am Ende so geschieht, ist allerdings noch offen, die Findungskommission hat ihre Arbeit noch nicht beendet – aber Bettels hat bereits seine Bereitschaft erklärt. Der Unternehmer ist seit Jahrzehnten in der CDU aktiv, er war einst in der Jungen Union gestartet und hatte zur Zeit des Umbruchs in der DDR eine verantwortungsvolle Aufgabe – damals als 25-jähriger Student der Betriebswirtschaft. Bettels wurde rechte Hand des ersten Oberbürgermeisters in Halle nach dem Ende der SED-Diktatur, des CDU-Politikers Peter Renger. Der junge Mitarbeiter aus dem Westen hatte bald eine riesige Aufgabenfülle, zu der auch die Privatisierung von Betrieben zählte und der Plan, die Wohnungsbaugesellschaften der Stadt eilig zusammenzuführen. Es wurden später Vorwürfe laut, vieles sei nicht mit rechten Dingen zugegangen. Doch staatsanwaltschaftliche Ermittlungen endeten mit einer Einstellung. Bettels hat in späteren Aussagen eingeräumt, damals in der aufregenden Zeit des Umbruchs in Sachsen-Anhalt Fehler begangen zu haben.