Jede Kleinigkeit muss erfasst werden, um daraus Statistiken und Lagebilder erstellen zu können. Einiges davon nur, um Politiker und Journalisten zufriedenzustellen.
Bei diesem Erfolg sollte man jetzt aber darüber nachdenken, ob Hilfspolizisten den echten Beamten nicht noch in anderen Bereichen Arbeit abnehmen können. Dabei kommen besonders die Aufgaben infrage, bei denen es um Fachkompetenz, aber weniger um hoheitliche Aufgaben des Staates geht. Wie beispielsweise die Aufnahme von Unfällen mit Bagatellschaden. Hier rufen Unfallgegner gern die Polizei hinzu, wenn man sich nicht einig wird, wer nun was seiner Versicherung melden muss. Oder wenn es gar keinen Unfallgegner gibt, weil die Schramme am Auto erst später entdeckt wird. Ähnlich wie bei der Begleitung der Schwertransporte könnte man die Bearbeitung dieser Unfälle auch an Fachkräfte abgeben, die sich mit der Analyse von Schäden auskennen, aber als Hilfspolizisten trotzdem neutral auftreten können.
Eine spürbare Entlastung lässt sich auch erreichen, indem bürokratische Prozesse abgespeckt würden. Denn wer mit Polizisten über ihren Alltag spricht, hört oft, dass vor allem das detaillierte Einpflegen und Bearbeiten der Vorkommnisse im polizeiinternen System Nivadis viel Zeit in Anspruch nehmen. Jede Kleinigkeit muss erfasst werden, um daraus Statistiken und Lagebilder erstellen zu können. Einiges davon nur, um Politiker und Journalisten zufriedenzustellen. Man sollte deshalb wieder mehr Mut zur Lücke haben, damit an den wirklich wichtigen Schauplätzen der polizeilichen Arbeit keine Lücken entstehen.
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