Franz-Josef Meyer, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), hat auf ein besonderes Problem vieler Schüler hingewiesen: „Die Probleme beim Handschreiben nehmen weiter zu. Mehr als jeder zweite Junge und fast jedes dritte Mädchen hat Probleme beim Schreiben. Schwierigkeiten bei der Schreibstruktur, im Tempo des Handschreibens sowie bei der Leserlichkeit sind die drei Hauptprobleme, die sich nach Angaben der Lehrkräfte nach Corona nochmals verstärkt haben.“ Dies habe Step-Studie des Schreibmotorik-Instituts in Kooperation mit dem VBE schon 2022 festgestellt.

Fast die Hälfte aller Schüler der Sekundarstufe sei nicht mehr in der Lage, länger als eine halbe Stunde beschwerdefrei zu schreiben. Die Lehrpläne legten einfach zu wenig Wert auf das Schreibenlernen. „Das muss sich dringend ändern“ erklärte Meyer. Handschreiben sei mehr als das Schreiben mit der Hand, mehr als eine überholte Kulturtechnik. Es habe positive Effekte auf die Gehirnfunktion, löse einzigartige Reize aus und sorge für die Entwicklung und Vernetzung von Synapsen. Darüber hinaus fördere es Rechtschreibung, Lesekompetenz, Textverständnis und den generellen Wissenserwerb. Es lege Pfade im kindlichen Gehirn an, die ansonsten ungenutzt blieben.