Prof. Marcus Pietsch vom Institut für Bildungswissenschaften der Leuphana-Universität Lüneburg hat im „Schulleitungsmonitor Deutschland 2022“ besorgniserregende Zahlen zur Jobzufriedenheit von Schulleitern vorgelegt. Die repräsentative Befragung von 1007 Schulleitungen an allgemeinbildenden Schulen aller Schulformen aus allen Bundesländern hat ergeben: Jede vierte Schulleitung will ihre Schule verlassen.

Die am häufigsten genannten Gründe für die Wechselabsichten sind mangelnde Unterstützung (48 Prozent), eine nicht angemessene Bezahlung (41 Prozent), der Wunsch nach beruflicher Entwicklung (40 Prozent), schlechte Arbeitsbedingungen (34 Prozent) und Überforderung (29 Prozent). Nicht einmal jeder zehnte Schulleiter hat nach eigenen Angaben eine Wochenarbeitszeit von bis zu 40 Stunden. 39,6 Prozent der Befragten geben sogar an, dass sie mehr als 50 Stunden pro Woche arbeiten.
Besonders nachdenklich stimmt den Lüneburger Bildungswissenschaftler, dass 88 Prozent der befragten Schulleiter keine beruflich relevante Qualifizierung an einer Hochschule durchlaufen haben und nur 57 Prozent an einem Landesinstitut weitergebildet wurden. „Verschiedene Studien zeigen, dass gerade die Qualifizierung schulischer Führungskräfte an Universitäten dabei hilft, Schulen fit für die Zukunft zu machen“, mahnt Pietsch.