Die Zahl der Schulschwänzer geht in Niedersachsen teilweise deutlich nach oben. Das geht aus einer Stichprobenabfrage des Politikjournals Rundblick hervor. Besonders viele Anzeigen gab es im vergangenen Jahr in Delmenhorst. Hier stieg die Zahl der Anzeigen um fast 50 Prozent auf insgesamt 697. Bei etwa der Hälfte handelte es sich um notorische Schwänzer, die mehr als zehn Tage der Schule unentschuldigt fernblieben. Auch in Hildesheim gab es 20 Prozent mehr Anzeigen für Schulschwänzer, in Wilhelmshaven lag die Steigerung bei rund 15 Prozent.
https://soundcloud.com/user-385595761/zahl-der-schulschwanzer-steigt-teilweise-deutlich
Mehrere Städte überarbeiten gerade ihre Konzepte zum Umgang mit Schulschwänzern. In Oldenburg und Hildesheim setzt man dabei auf Sozialpädagogik statt auf Repression. „Repressive Maßnahmen sind für die Lösung des Problems nicht wirksam und recht eindimensional“, sagte Stadtsprecher Helge Miethe dem Politikjournal Rundblick. Auch die Stadt Hannover setzt auf intensive Gespräche mit der Schule und den Eltern.
Lesen Sie auch: So reagiert die Landespolitik auf die Bertelsmann-Studie
Delmenhorst will dagegen auch mit höheren Bußgeldern abschrecken. Gab es zuvor noch eine Staffelung von 50 Euro pro Verstoß, sind seit vergangenem August 200 Euro ab dem ersten Verstoß fällig. Ist der Schulschwänzer älter als 13 Jahre, wird der Bußgeldbescheid ihm direkt zugesandt, ist er jünger, bekommen seine Eltern den Brief. Auch hier hat es einen signifikanten Anstieg gegeben. Gingen im Schuljahr 2015/16 noch 44 Bescheide an Eltern von Schulschwänzern, waren es im Schuljahr darauf schon 102.