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„Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Handlungsdefizit“, sagte auch Heiner Pott, Direktor des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen (VDW). Ein Weiter-so könne es nicht geben. Er sieht das Land inzwischen unter Zeitdruck, weil nicht nur die Mieten, sondern auch die Baukosten stiegen. Deshalb dürfe jetzt nicht mehr viel diskutiert, sondern es müsse angepackt werden. Pott sprach von einer dramatischen Situation und einer Erosion des bezahlbaren Wohnens. „So können wir nicht weitermachen. Das kann kein Normalverdiener mehr bezahlen. Der Markt regelt es eben nicht“, so der VDW-Direktor. Er hält es für möglich, dass pro Jahr mehr als 30.000 Wohnungen gebaut werden könnten. Einer Studie der NBank zufolge fehlen bis zum Jahr 2035 rund 300.000 Wohnungen in Niedersachsen. [caption id="attachment_31384" align="aligncenter" width="780"]

So können wir nicht weitermachen. Das kann kein Normalverdiener mehr bezahlen.
Heiner Pott, VDW-Direktor
Die Situation auf dem Wohnungsmarkt könnte derweil zu einer Renaissance der kommunalen Wohnungsbauunternehmen führen. „Sie sind die echte Mietpreisbremse“, sagte Pott. Als Beispiel nannte er die Stadt Hannover. Gäbe es dort nicht die 70.000 Wohnungen der kommunalen Unternehmen, wären die Mieten Pott zufolge durchschnittlich zwei Euro höher. Auch Arning meinte, kommunale Wohnungsbaugesellschaften sollten wieder stärker wertgeschätzt und gefördert werden. Bauminister Olaf Lies zeigte sich dafür offen. „Wohnen ist Daseinsvorsorge. Und wir müssen wieder an den Punkt zurückkommen, dass wir dieser Daseinsvorsorge gerecht werden.“