29. Juli 2025 · 
MeldungBildung

Elternräte fordern: Mehr Sozialarbeiter an Gymnasien

Werden die Gymnasien benachteiligt, wenn es um die Ausstattung mit Schulsozialarbeitern geht? Elternräte an Gymnasien sehen das so und fordern die Landesregierung zum Handeln auf.

Seit 2016 übernimmt das Land die Kosten für die Schulsozialarbeit. Doch nicht alle Schulen sind ausreichend versorgt. Insbesondere an den Gymnasien scheint es zu haken. Die Elternräte der Gymnasien im Kreis Cloppenburg richten daher mit einer Online-Petition an die Landesregierung. Ihre Forderung: Die zugesagte Finanzierung solle umgehend sichergestellt und die Schulsozialarbeit an Gymnasien endlich vollständig und dauerhaft eingeführt werden. „Schulsozialarbeit ist unverzichtbar für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen“, schreiben die Petenten. „In Zeiten wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen wie psychischen Belastungen, familiären Konflikten und Integrationsfragen ist ihre Arbeit wichtiger denn je.“ Die Argumente für Schulsozialarbeit sind Legion: bessere Kooperation zwischen den Akteuren der Schule, mehr Unterstützung bei psychosozialen Problemen, besseres Schulklima. Doch das Versprechen der Landesregierung bliebe an den Gymnasien „uneingelöst, obwohl der Bedarf hier genauso dringend ist wie an anderen Schulformen.“

Unterstützt wird der Vorstoß aus Cloppenburg vom Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens (VdEG). „Unser Verband unterstützt diese Petition mit voller Überzeugung, da Schulsozialarbeit ein unverzichtbarer Bestandteil des schulischen Alltags ist“, heißt es in einer Mitteilung des VdEG. „Sie hilft Eltern, Schülerinnen und Schülern in schwierigen Lebenslagen und trägt zur Verbesserung des Schulklimas bei. Durch die Unterstützung dieser Petition setzen wir ein starkes Zeichen für die Bedeutung und Notwendigkeit von Schulsozialarbeit an allen Gymnasien in Niedersachsen.“

Laut Deutschem Schulbarometer 2024 liegen die Gymnasien tatsächlich gleichauf mit den Grundschulen: An je 69 Prozent der Schulen gebe es demnach bundesweit Schulsozialarbeiter. Deutlich besser ist die Versorgung derweil an Haupt-, Real- und Gesamtschulen. An 85 Prozent der Schulen einer dieser Schulformen seien Schulsozialarbeiter vorhanden. Schlechter schneiden die Berufsschulen ab, dort findet man nur an 62 Prozent der Schulen sozialpädagogisches Personal.

Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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