
Ohne Abbau von Arbeitsplätzen wird es wohl nicht gehen, die Werft ist in einer Notlage.
Lindner erwähnte dabei die Innovationsförderung für Schiffbau, die Meyer für mehrere Projekte beim Bund angemeldet habe. Noch dieses Jahr stehe eine Entscheidung an, für die Ko-Finanzierung könne das Land Niedersachsen bis zu sieben Millionen Euro geben. Für Baggerarbeiten im Hafen von Papenburg sei „ein zweistelliger Millionenbetrag“ denkbar, fügte Lindner hinzu – in dem Topf für Hafenentschlammung stehen 20 Millionen bereit, Nordenham und Elsfleth kämen als weitere Nutznießer noch in Betracht. Man sei in Gesprächen mit der Stadt Papenburg und feile an der Formulierung des Antrags. Die Förderung müsse nämlich „EU-beihilfekonform“ sein, dürfe also keine verbotene Benachteiligung eines Wettbewerbers beinhalten.
Aus dem „Digital-Hub“ des Wirtschaftsministeriums könnten noch 500.000 Euro fließen, bei den Hafengebühren für Liegeplätze von Schiffen überlege man auch, wie man Meyer helfen könne – auch hier droht laut Lindner jedoch ein Konflikt mit dem EU-Beihilferecht.
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Daneben geht es noch um eine Stromleitung, die verlegt werden muss, um die Gebühren für den Betrieb des Ems-Sperrwerks und um den Brandschutz. Geprüft wird, ob Feuerschutz-Auflagen auf der Werft eingeschränkt und damit Kosten verringert werden können. Umwelt- und Innenministerium in Niedersachsen seien hier gefragt, bei den Kosten für Lotsendienste sei der Bund gefordert.
Aber reichen all diese Schritte, die noch dazu EU-rechtskonform zugeschnitten werden müssen, um den gewaltigen Kostendruck bei der Meyer-Werft abzufedern? „Ohne Abbau von Arbeitsplätzen wird es wohl nicht gehen, die Werft ist in einer Notlage“, betonte Bernd-Carsten Hiebing (CDU). Matthias Arends (SPD) meinte, die Streckung der Schiffbauaufträge bei Meyer sei „Fluch und Segen zugleich“, denn damit würden auch Personalüberhänge entstehen.