Stephan Weil, Ministerpräsident und SPD-Landesvorsitzender, könnte seine politische Position in der SPD noch verstärken. Nach dem Rücktritt von Hannelore Kraft, die nach dem Wahldebakel ihrer Partei bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen ihre Parteiämter abgegeben hatte, wäre der Posten eines der Vize-Vorsitzenden von SPD-Chef Martin Schulz frei. Bisher sind vertreten Aydan Özoguz (Hamburg), Thorsten Schäfer-Gümbel (Hessen), Olaf Scholz (Hamburg), Manuela Schwesig (Mecklenburg-Vorpommern) und Ralf Stegner (Schleswig-Holstein). Zwar würde Weil in dieser Reihe das Nord-Übergewicht in der Partei noch verstärken, auf der anderen Seite ist der in der SPD sehr starke Landesverband Niedersachsen derzeit nicht in der engeren Führung vertreten. In SPD-Kreisen wird darüber gesprochen, ob eine Nachwahl für die freie Kraft-Stelle schon im Juni geschehen soll, beim nächsten Parteitag der SPD, oder erst im Dezember – nach der Bundestagswahl und kurz vor der Landtagswahl in Niedersachsen. Die zweite Option könnte Weil im Landtagswahlkampf sehr entgegenkommen.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #92.