7. Feb. 2019 · 
Soziales

Wieder mehr jugendliche Raucher durch Shisha-Bars?

Jugendliche rauchen zwar immer weniger Zigaretten, aber das verstärkte Auftreten von Shisha-Bars könnte dazu führen, dass die Zahl der jugendlichen Raucher wieder zunimmt. Davor hat Bärbel Lörcher-Straßburg, Referentin im Sozialministerium, im Sozialausschuss des Landtages gewarnt. Sie bezeichnete das Shisharauchen als ein Phänomen, das verstärkt in Städten auftauche und sprach von einer kulturellen Entwicklung. „Wir wissen aber, dass das Shisharauchen Auswirkungen hat und die Hemmschwelle senkt, Zigaretten oder Cannabis zu konsumieren“, mahnte Lörcher-Straßburg. [caption id="attachment_38189" align="aligncenter" width="780"] Immer mehr Shisha-Bars in den Städten: Im Sozialministerium ist von einer kulturellen Entwicklung die rede - Foto: alexkoral[/caption] Sie forderte zugleich, dass Suchtprävention in Sportvereinen eine größere Rolle spielen sollte. So seien zum Beispiel Jugendliche in den Vereinen Sportwetten eher zugänglich. Florian Rehbein, Forscher am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN), hatte bereits im November auf einer sogenannten Suchtkonferenz ein größeres Engagement der Vereine gefordert. Kaum ein Sportverein nehme staatlich geförderte Maßnahmen für Suchtprävention überhaupt in Anspruch, bei den Themen Alkohol und Glücksspiel im Jugendalter würden Sportvereine im Gegenteil sogar noch zum Risikofaktor, kritisierte Rehbein.
Shisharauchen senkt die Hemmschwelle, Zigaretten oder Cannabis zu konsumieren.
Lörcher-Straßburg wies im Ausschuss am Donnerstag darauf hin, dass das Thema Sucht kein gesellschaftliches Randphänomen, sondern die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung sei. Experten zufolge erkrankten zehn Prozent einmal im Leben an einer Sucht, etwa 16 Prozent gelten als suchtgefährdet.“ Es griffen immer noch 20 Millionen Menschen zur Zigarette und eine halbe Million konsumiere illegale Drogen. Trotzdem gebe es immer noch eine Stigmatisierung von Suchterkrankungen. Nur jeder vierte werden suchtspezifisch behandelt und wenn das geschieht, werde man vom System erst nach über zehn Jahren erreicht.
Lesen Sie auch: Wissenschaftler fordern: Regierung muss viel mehr für die Suchtprävention tun
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #025.
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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