3. Dez. 2020 · 
Wirtschaft

Wenzel kritisiert Tui-Hilfen

Stefan Wenzel (Grüne), Vorsitzender des Haushaltsaussschusses im Landtag, hat sich sehr kritisch zu Überlegungen weiterer Staatsbürgschaften für den Reisekonzern Tui geäußert. Nach einem Gipfeltreffen war von einer konzertierten Rettungsaktion die Rede, an der sich neben Investoren auch der Bund und womöglich sogar das Land Niedersachsen beteiligen sollen – Bund und Land mit Bürgschaften, die dem Konzern dann eine weitere Kreditaufnahme ebnen würden. Für Pläne einer Landesbürgschaft gibt es bislang keine offizielle Bestätigung. Wenzel sagte, eine Bürgschaft setze eine wahrscheinliche Erfolgsaussicht der mit Krediten geplanten Investition voraus. Da die Tui-Spitze aber bereits zum dritten Mal in diesem Jahr wegen Hilfen anklopfe, sei er skeptisch, ob das dem Konzern zugrundeliegende Geschäftsmodell wirklich tragfähig sei. Er habe die Sorge, hier wolle man versuchen, „den Staat in Mithaftung zu ziehen“, die Tui und die Landesregierung müssten hier „vieles erklären“. Auch der CDU-nahe Wirtschaftsrat äußerte Kritik. Generalsekretär Wolfgang Steiger warnte davor, dass es über die Bürgschaften zu einer Staatsbeteiligung kommen solle – das aber sei der völlig falsche Weg.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #219.
Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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