Grafik: Bauindustrieverband

Prof. Bernd Afflerbach, Präsident des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen, zieht eine zwiegespaltene Halbjahresbilanz für die Bauwirtschaft. Während sich die Auftragseingänge im Wirtschaftsbau (Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft) sehr positiv entwickelt haben, gingen die Auftragseingänge im Wohnungsbau im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,3 Prozent zurück. „Der Absturz im Wohnungsbau geht ungebremst weiter“, resümiert Afflerbach. Eine Erholung des Wohnungsbausektors sei auch weiterhin nicht in Sicht. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen, die als Frühindikator für die Nachfrage im Hochbau gelten, sei im ersten Halbjahr 2024 in Niedersachsen und Bremen um insgesamt 30,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Bundesweit sind die Baugenehmigungen im Wohnungsbau inzwischen auf das Niveau von 2012 abgestürzt. Im Zangengriff hoher Zinsen und hoher Baukosten bleibe der Wohnungsbau auf der Strecke. „Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Die Wohnungsnot wird den kommenden Bundestagswahlkampf überschatten“, sagt Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.