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Sahra Wagenknecht, die Spitzenkandidatin und Namensgeberin des „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW), ist am Mittwochabend in Hannover von rund 900 Anhängern mit viel Applaus bedacht worden. Sie legte den Schwerpunkt ihrer Rede auf die Friedenspolitik: „Die anderen Parteien planen ein 700 Milliarden Euro schweres Aufrüstungspaket. Aber wir brauchen nicht 700 Milliarden Euro für die Waffenlobby, wir brauchen Milliarden für Bildung, Pflege und Renten.“ Der Grund dafür, dass sich der Pro-Ukraine-Flügel um Boris Pistorius in der SPD bisher nicht habe durchsetzen können, sei das warnende und mahnende Auftreten des BSW. Wagenknecht lobte den US-Präsidenten Donald Trump. „Er beweist gerade, dass man diesen Krieg beenden kann. Es war ein Verbrechen, nicht schon vor drei Jahren mit Friedensgesprächen begonnen zu haben.“ Die Co-Landesvorsitzende und niedersächsische Spitzenkandidatin, Amira Mohamed Ali, startete ihre Rede ebenfalls mit der Friedenspolitik. Das BSW sei die einzige Partei, die sich für einen wirklichen Waffenstillstand in der Ukraine stark mache. Das sei auch über die Beteiligung an den Landesregierungen in Thüringen und Brandenburg deutlich geworden – nämlich über eine Zustimmungsverweigerung zu entsprechenden Anträgen im Bundesrat. Mohamed Ali wehrte sich gegen den Vorwurf aus der politischen Linken, wegen der Zustimmung zu einer härteren Zuwanderungspolitik sei neben CDU und FDP auch das BSW ein „Helfer der Faschisten“. „Diejenigen, die die AfD erst groß gemacht haben, treten heute auf, als seien sie die wahren Antifaschisten.“ Klar distanzierten sich mehrere Redner der Veranstaltung von der Politik der israelischen Regierung unter Benjamin Netanjahu. Die deutsche Außenministerin hätte „Wirtschaftssanktionen gegen die USA fordern müssen“, als Donald Trump die Vertreibung von Palästinensern aus dem Gaza-Streifen vorgeschlagen hatte, sagte Wagenknecht.