Der Besuch von Umweltminister Stefan Wenzel am kommenden Freitag im Kernkraftwerk Grohnde sorgt für Wirbel. CDU und FDP im Landtag sind der Meinung, der wahre Besuchsgrund sei die Kommunalwahl. Der CDU-Umweltpolitiker Martin Bäumer spricht von einem durchsichtigen Manöver. „Das macht deutlich, wie tief bei den Grünen nach dem Wahldebakel in Mecklenburg-Vorpommern die Angst sitzt, in der politischen Bedeutungslosigkeit zu versinken – zumal das Thema Kernkraft nur noch in ausgewählten Regionen tatsächlich eine Rolle spielt“, so Bäumer im Gespräch mit dem Rundblick. Der umweltpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Gero Hocker, spricht ebenfalls von einem politisch motivierten Besuch zwei Tage vor der Kommunalwahl. „Der einzige Grund ist, die Demonstranten vor dem Kernkraftwerk zufrieden zu stellen“, so Hocker.

"Keinen Bezug zur Kommunalwahll": Stefan Wenzel  besucht am 9.9. das AKW Grohnde -  Foto: Nigel Treblin

„Keinen Bezug zur Kommunalwahll“: Stefan Wenzel besucht am 9.9. das AKW Grohnde – Foto: Nigel Treblin

Rudi Zimmeck, Pressesprecher im Umweltministerium, weist die Kritik zurück: „Ich sehe keinen Bezug zur Kommunalwahl.“ Hintergrund des Termins seien die meldepflichtigen Ereignisse der vergangenen Monate, aber auch ein Arbeitsunfall. Im August war ein Mitarbeiter in einem nicht-nuklearen Teil der Anlage tödlich verunglückt. Der Umweltminister spricht am Freitag mit Vertreten des Vorstands der Preussen Elektra sowie der Anlagenleitung in Grohnde.