4. Dez. 2023 · Wirtschaft

Abspaltung von Geschäftsfeldern? Continental-Chef Setzer kündigt "rigorose Entscheidungen" an

Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender von Continental, will beim Autozulieferer in den kommenden Jahren kräftig aufräumen. Beim gestrigen Kapitalmarkttag in der neuen Konzernzentrale in Hannover kündigte der CEO „rigorose Entscheidungen“ an. „Wir sind enttäuscht, aber wir sind nicht frustriert“, sagte Setzer mit Blick auf die vergangenen drei Jahre. Nach seinem Amtsantritt im Dezember 2020 hatte Conti seine Unternehmensziele infolge der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Halbleiter-Krise krachend verfehlt.

CEO Nikolai Setzer stellt beim Kapitalmarkttag 2023 die neue Mittelfrist-Strategie für Continental vor. | Foto: Continental AG

Jetzt stehen die Zeichen auf „Wertschaffung“: In den nächsten drei bis fünf Jahren soll der Umsatz von aktuell 40 auf über 50 Milliarden Euro steigen – bei einer deutlich verbesserten Marge von 8 bis 11 Prozent (2022: 4,7 Prozent). Gleichzeitig wird der Korridor für Dividendenausschüttungen von 15 bis 30 Prozent auf 20 bis 40 Prozent vom Nettoergebnis angehoben. Um den Konzern auf Vordermann zu bringen, plant Setzer den Verkauf oder die Schließung von nicht rentablen Geschäftsfeldern.

Ganz oben auf der „Carve-Out-Liste“ steht das Geschäft mit Displaylösungen, Head-up-Displays und digitalen Kombiinstrumenten, das einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. „Wir müssen uns auf Dinge konzentrieren, mit denen wir Geld verdienen“, betonte Automotive-Chef Philipp von Hirschheydt. Weitere Automotive-Geschäftsfelder im Wert von 1,4 Milliarden Euro Umsatz werden ebenfalls auf einen Verkauf oder eine Abspaltung hin geprüft.

Der Geschäftsbereich „Smart Mobility“ (Umsatz: 2,6 Milliarden Euro) wird innerhalb des Konzerns zerschlagen und auf andere Bereiche aufgeteilt. Von Hirschheydt kündigte außerdem eine Bündelung der derzeit 82 Forschungs- und Entwicklungsstandorten, eine Effizienzsteigerung in den 56 Produktionsstätten sowie einen Ausbau des China-Geschäfts an.

Dieser Artikel erschien am 5.12.2023 in Ausgabe #212.
Christian Wilhelm Link
AutorChristian Wilhelm Link

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