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Gegen diese Erwartung spricht allerdings die politische Seite, die sich mehr oder weniger stark für das Gelingen eines Sparkassen-Rettungskonzeptes für die Nord/LB einsetzt. Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, ist es der Bankenaufsicht (Europäische Zentralbank und Bafin) zu verdanken, dass die Sparkassen nach monatelanger Regungslosigkeit überhaupt aktiv geworden sind. Die Bankenaufsicht hätte nach Ablauf der Bieterfrist am vergangenen Freitag das Verfahren abschließen und eine rasche Entscheidung über die Zukunft der Nord/LB erzwingen können. Doch die Aufsicht handelte anders, soll das Sparkassen-Lager zur Aktivität ermuntert haben und lässt jetzt eine Frist von mehreren Tagen, in denen die Nord/LB-Gremien die Lage sondieren können. Insider behaupten, das könne mit dem Interesse von Bundesregierung und EZB an einer engeren Kooperation der Sparkassen und Landesbanken in Deutschland zu tun haben. Außerdem genießt die „öffentlich-rechtliche Lösung“ in der niedersächsischen Landesregierung eine große Anhängerschaft – bei Sozial- wie Christdemokraten. DGB, Verdi und der SPD-Europaabgeordnete Bernd Lage haben sich schon dahingehend geäußert. Da Niedersachsen nach wie vor der größte Anteilseigner an der Nord/LB bleiben dürfte, hängt viel auch vom Votum der Koalition ab.