(rb) Hannover/Berlin. Der Landesvorsitzende des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) in Niedersachsen, Adolf Bauer, befürchtet, dass die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD), die seit 2006 kostenfrei und neutral rund um das Thema Gesundheit informiert und für die Rechte der Patienten kämpft, Ende dieses Jahres vor dem Aus steht. Hintergrund ist, dass der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen und der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, beabsichtigen, die Patientenberatung gegen den Protest des wissenschaftlichen Beirats der UPD und zahlreicher Politiker an die privatwirtschaftliche Sanvartis GmbH zu vergeben. Das Unternehmen ist Teil der Vendus-Gruppe, die wiederum als größter Firmenverbund im Bereich Healthcare Communication & Sales in Deutschland gilt und auch Krankenkassen als Kunden hat. In Niedersachsen wären UPD-Standorte in Hannover und Göttingen betroffen. „Wenn die Patientenberatung tatsächlich wie geplant an Sanvartis vergeben wird, bleibt die hohe Qualität und die unabhängige Unterstützung von Ratsuchenden auf der Strecke“, warnte Bauer am Dienstag in Hannover. Der SoVD ist Träger der hannoverschen Beratungsstelle. Für Christina Ziethen vom Gesundheitszentrum Göttingen, das die dortige UPD betreibt, drängt sich der Verdacht auf, „dass eine anerkannte und mitunter für die Krankenkassen unbequeme Patientenberatung mundtot gemacht werden soll“.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #133.