4. Dez. 2019 · 
Kolumne

Über Insektenburger und Motivationszitate

Liebe Niedersachsen, „Nach meiner Überzeugung wirken wir alle am besten, wenn wir arbeiten, nicht wenn wir reden“, hat der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff gesagt, der heute vor zehn Jahren starb. Das Zitat hätte gestern auch gut auf die Techtide, die Digitalisierungskonferenz auf dem hannoverschen Messegelände gepasst. Auch dort ging es immer wieder darum, dass man schon die Ärmel hochkrempeln muss, um vorwärts zu kommen. Die IT-Professorin Ira Diethelm von der Uni Oldenburg zitierte Thomas Edison („Erfolg hat nur derjenige, der etwas tut, während er auf den Erfolg wartet“). Und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann griff nicht auf die großen Zitatgeber von Lambsdorff und Edison zurück, sondern dachte sich selbst ein passendes Zitat aus.
Wir diskutieren alles immer wieder oft fast schon gramgebeugt auf höchstem Niveau. Alles ist immer ganz schwierig. Natürlich ist alles schwierig. Aber mit Menschen, die immer nur beschreiben, statt zu handeln , kann man nicht vorankommen.
Gegessen wurde mittags auf dem Messegelände übrigens auch. Digital-Staatssekretär Stefan Muhle und Hendrik Lume von Estlands größter IT-Beratung nehmen auf den Bildern gerade einen Insektenburger zu sich. Gut, dass es fotografisch auf Twitter dokumentiert wurde. Mir fehlt da eigentlich nur der passende Hashtag: #Mahlzeit. https://twitter.com/DigiSts/status/1202223940279644162 Den Bericht zur Techtide, auf der für mich überraschend plötzlich der Bildungsföderalismus in Frage gestellt wurde, lesen Sie heute im Rundblick. Das wird heute ein Lesespaß – vor allem für Kultusminister Grant Hendrik Tonne…. https://soundcloud.com/user-59368422/wurden-sie-schon-opfer-von-hassnachrichten-herr-tonne Das berühmte Zitat „Der deutsche Bundestag ist mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer“ kommt übrigens auch von Lambsdorff. So ganz stimmt es natürlich nicht, zu unser aller Unglück sind in der aktuellen Legislaturperiode die Juristen auf Platz 1 des Berufe-Rankings, Lehrer kommen erst auf dem vierten Platz. Ob mehr Lehrer in Parlamenten die verbliebenen Lehrer in den Klassenzimmern glücklicher machen würden? Das müsste man mal die Lehrkräfte an Haupt-, Real- und Oberschulen in Niedersachsen. Sie haben in Goslar jetzt die "Hessenkopf-Erklärung" mit ihren Forderungen beschlossen. Was drinsteht, lesen Sie hier. [caption id="attachment_45841" align="alignnone" width="780"] Die ersten drei von insgesamt 15 Punkten der sogenannten "Hessenkopf-Erklärung" - Foto: Smilja Jovanovic, MB.[/caption] Überraschend war gestern, dass der Verkehr auf den niedersächsischen Fernstraßen in den vergangenen fünf Jahren um sieben Prozent zugenommen hat… https://twitter.com/abendblatt/status/1202200279954984961 …obwohl sich doch einer aktuellen ZEIT-Umfrage zufolge 45 Prozent der Arbeitnehmer selbst in der Verantwortung sehen, wenn es darum geht, etwas für den Klimaschutz zu tun. Auf diesen Widerspruch kann es nur eine logische Antwort geben: die anderen 55 Prozent waren gerade selbst mit dem Auto unterwegs oder konnten an der Umfrage nicht teilnehmen, weil sie gerade in der App den Versandstatus ihrer Amazon-Pakete checken mussten. Ich wünsche Ihnen einen schönen Donnerstag
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

Artikel teilen

Teilen via Facebook
Teilen via LinkedIn
Teilen via X
Teilen via E-Mail