„Das große Problem unserer Zeit ist nicht die Atombombe, sondern die Gottesferne“, erkannte damals schon unser langjähriger Ministerpräsident Ernst Albrecht, der heute seinen 90. Geburtstag feiern würde. Derweil geht die Kernspaltung in der Kirche immer weiter, im vergangenen Jahr stieg die Zahl derjenigen, die der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers den Rücken kehrten, um mehr als 16 Prozent.
Es ist immer wieder tragisch, wenn man selbst total super ist, da draußen das aber niemand merkt. Ich kenne das. Kirchenamts-Präsidentin Stephanie Springer sagte am Freitag:
„Kleine lokale Ereignisse führen zu Austritten. Aber die gute Arbeit der Kirche führt nicht zu Eintritten oder wenigstens zu Nicht-Austritten.“
Statt immer gleich auszutreten, könnten sich die Kirchenmitglieder doch einfach mal an der Ehe-Definition von Ernst Albrecht orientieren: „Vielleicht wäre die Scheidungsquote geringer, wenn die Menschen die Ehe weniger als Zustand denn als Aufgabe begriffen.“
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Der Niedersachse des Monats...
…wird in diesem Jahr 60 Jahre alt, leitet einen großen Interessensverband und genießt den Ruf, gradlinig sein Ziel zu verfolgen – gegen Widerstände seiner Kritiker. Hier lesen Sie, wer die Juni-Krone trägt.
Wie sieht’s eigentlich mit dem mäßigen Genuss von Fleisch aus? Darüber streiten mein Kollege Klaus Wallbaum und ich heute in einem Pro & Contra. Aber Vorsicht: Auch Debatten über Vegetarismus explodieren recht schnell. Die Text könnten spaltbares Material enthalten. Und glauben Sie bloß nicht, dass ich mir als Vegetarier an dieser Stelle einen Scherz mit Bezug auf die Atombombe „Fat Man“ erlauben würde. So ein bisschen Restniveau muss ja sogar in dieser TagesKolumne noch erhalten bleiben.

Zuletzt noch ein Blick auf diese Woche: Heute startet die Testphase für die Tidesteuerung am Emssperrwerk. Früher hätte man vielleicht einfach eine Atombombe in die Ems geworfen und weg wäre der Schlick, kann man heute aber alles nicht mehr machen. Schon seit Loriots Modellbaukasten „Wir bauen uns ein Atomkraftwerk“ ist schließlich bekannt: Wenn es „Puff“ macht, hat man irgendwo einen Fehler gemacht.
Ich wünsche Ihnen eine strahlend schöne Woche
Martin Brüning